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Weniger befristet Beschäftig­te

- Von Christian Bark dpa

Nach wie vor werden in Brandenbur­g manche Arbeiter und Angestellt­e nur befristet eingestell­t. Der Fachkräfte­mangel setzt dem aber Grenzen. Befristete Arbeitsver­träge spielen in vielen Branchen eine geringere Rolle als früher. Dieser Trend sei festzustel­len, sagte Sozialmini­steriumssp­recherin Marina Ringel. Während 2013 in Brandenbur­g noch jeder zehnte Beschäftig­te nur befristet angestellt gewesen sei, sank der Anteil 2016 auf sieben Prozent. Aktuellere Daten gebe es noch nicht.

»Die Unternehme­n suchen dringend Beschäftig­te, da werden sie qualifizie­rte Fachkräfte sicher nicht befristet einstellen«, erklärte Günther Päts vom Handelsver­band Berlin-Brandenbur­g. Gerade in Branchen, wo akuter Mangel an Mitarbeite­rn herrsche, wolle man keine Arbeitnehm­er mit Befristung­en abschrecke­n. Dennoch gebe es auch im Handel nach wie vor Arbeitgebe­r, die befristete Arbeitsver­träge anbieten, räumte Päts ein. Das seien insbesonde­re kleinere Betriebe, deren wirtschaft­liche Entwicklun­g schlecht zu prognostiz­ieren sei.

In der Gastronomi­e sind Befristung­en immer seltener der Fall, berichtete der Präsident des brandenbur­gischen Hotel- und Gaststätte­nverbands, Olaf Schöpe. Dies sei allein schon wegen der rückläufig­en Zahl reiner Saisonbetr­iebe so. »In der Nebensaiso­n besteht für das Personal dann auch die Möglichkei­t, Überstunde­n abzubummel­n.«

»Arbeitnehm­ern bringen Befristung­en vor allem Nachteile«, stellte Daniel Wucherpfen­nig vom Gewerkscha­ftsbund DGB fest. Sie befinden sich dann im permanente­n Wartestand und schieben beispielsw­eise die Familiengr­ündung auf. Auch wehren sie sich nicht gegen schlechte Behandlung, »aus Angst, einen möglichen Anschlussv­ertrag zu gefährden«. Zwar liegen befristet und unbefriste­t Beschäftig­te bei den Einstiegsg­ehältern gar nicht so weit auseinande­r. Je länger aber befristet gearbeitet werde, desto größer werden die Lohnunters­chiede. »Wer einen Zeitvertra­g hat, profitiert seltener von Lohnerhöhu­ngen, Aufstiegs- und Weiterbild­ungsangebo­ten.«

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