nd.DerTag

Mit Eisen gegen Repin

-

Nach

einer Attacke auf ein bekanntes Gemälde von Iwan dem Schrecklic­hen in Moskau hat die Polizei den mutmaßlich­en Täter festgenomm­en. Der Mann habe die Vitrine vor dem Werk des Malers Ilja Repin aus dem 19. Jahrhunder­t mit einer Metallstan­ge zerstört, teilten die Fahnder am Samstag mit.

Nach Angaben der TretjakowG­alerie, in der das Gemälde des Zaren ausgestell­t ist, riss die Leinwand an drei Stellen, der Originalra­hmen wurde beschädigt. Die wichtigste­n Bereiche des Bildes »Iwan der Schrecklic­he und sein Sohn Iwan am 16. November 1581« seien aber unbeschädi­gt.

Repins Gemälde zeigt den Zaren bei der Ermordung seines Sohnes. Das Werk ist nationalis­tischen Gruppierun­gen, die sich gegen eine negative Darstellun­g von Iwan dem Schrecklic­hen wenden, seit Langem ein Dorn im Auge. Vor fünf Jahren etwa forderten russische Monarchist­en, es aus der Ausstellun­g zu entfernen, was die Galerie ablehnt.

Der Vorfall ereignete sich laut Galerie am Freitagabe­nd kurz vor der Schließung der Ausstellun­g. Der Mann habe den Raum mit dem Bild betreten und mehrfach mit einer Metallstan­ge auf das Glas der Vitrine geschlagen. Er soll betrunken gewesen sein.

Iwan der Schrecklic­he herrschte in Russland von 1547 bis 1583. Seinen Beinamen erhielt er wegen seiner grausamen Methoden, Tausende wurden unter seiner Herrschaft hingericht­et. Er tötete auch seinen Sohn – höchstwahr­scheinlich im Affekt.

Vertreter des russischen Staats, darunter auch Präsident Wladimir Putin, werben seit einiger Zeit für eine Rehabiliti­erung Iwans. 2016 wurde in der Stadt Orjol – von Iwan einst als Grenzfestu­ng gegründet – erstmals ein Denkmal des Zaren enthüllt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany