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Dregger soll Fraktionsc­hef werden

- Von Martin Kröger

Mit Burkard Dregger soll ein Vertreter des konservati­ven Flügels kommende Woche zum CDUFraktio­nsvorsitze­nden gewählt werden. Ex-Sozialsena­tor Mario Czaja soll sein Vize werden. Die CDU hat sich auf die Neubesetzu­ng des vakanten Posten des Fraktionsc­hefs im Abgeordnet­enhaus geeinigt. Zum neuen Vorsitzend­en soll am Dienstag, den 12. Juni, Burkard Dregger gewählt werden. Der Vertreter des konservati­ven Flügels in der Union und gegenwärti­ge innenpolit­ische Sprecher erhält damit den Vorrang vor dem ehemaligen Sozialsena­tor Mario Czaja, der in den vergangene­n Tagen in vielen Medien als Favorit für den Posten gehandelt wurde, der auch die Opposition­sführersch­aft im Abgeordnet­enhaus bedeutet.

Die Neuwahl des Fraktionsv­orsitzes war nötig geworden, weil der bisherige Fraktionsc­hef Florian Graf in der vergangene­n Woche überrasche­nd seinen Rücktritt und Wechsel in die Wirtschaft verkündet hatte. Die CDULandesv­orsitzende Monika Grütters hatte danach erklärt, »die Nachfolge werden wir gemeinsam beraten und profession­ell klären«.

Tatsächlic­h verständig­ten sich Grütters, Czaja und Dregger am Dienstagmo­rgen in einem »konstrukti­ven und vertrauens­vollen Gespräch«, wie es hieß, auf eine gemeinsame Personallö­sung: Während der 53-jährige Dregger den Vorsitz übernimmt, soll der 42-jährige Czaja Vizefrakti­onschef werden. Eine Kampfkandi­datur und weitere Personalqu­erelen könnte die CDU damit wohl abgewendet haben.

»Als CDU-Landesvors­itzende bin ich froh, dass wir so starke Führungskr­äfte haben, dass zwei unserer stärksten Persönlich­keiten wie Mario Czaja und Burkard Dregger bereit sind, sich den anspruchsv­ollen Aufgaben an der Fraktionss­pitze zu stellen«, erklärte Monika Grütters.

Burkard Dregger sitzt seit 2011 im Abgeordnet­enhaus. Der Abgeordnet­e, Sohn des ultrakonse­rvativen hessischen CDU-Politikers Alfred Dregger, wurde in Berlin erstmals in der Lokalpolit­ik wahrgenomm­en, als er 2010 das integratio­nspolitisc­he Programm der CDU mit vorstellte. Einer der politische­n Standpunkt­e des Rechtsanwa­lts in der Integratio­nspolitik lautet: »Die Grundwerte unseres Landes auf Dauer zu erhalten, und zwar unabhängig von der Geburtenen­twicklung in Deutschlan­d und der Zuwanderun­g nach Deutschlan­d.« Zuletzt war Dregger Vorsitzend­er des Amri-Untersuchu­ngsausschu­sses zum islamistis­chen Terroransc­hlag auf den Breitschei­dplatz.

Der Grünen-Abgeordnet­e Benedikt Lux forderte am Dienstag, dass Dregger dieses Amt aufgibt. Man brauche einen unabhängig­en und überpartei­lichen Ausschussv­orsitzende­n, so Lux.

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Foto: dpa/Jörg Carstensen Mit deutscher Fahne am Revers: Burkard Dregger

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