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LINKE fragt in Brüssel nach EU-Förderung

- Von Andreas Fritsche

Die rot-rote Koalition arbeitet am Haushalt 2019/2020. Sie weiß aber nicht, wie viel EU-Fördermitt­el sie einplanen darf. Ende des Jahres soll der Landtag den Doppelhaus­halt 2019/20 beschlosse­n haben. Doch bei den Planungen gibt es eine große Unbekannte. Niemand vermag im Moment zu sagen, wie viel Fördergeld von der EU das Land Brandenbur­g einkalkuli­eren kann. Denn die EU sortiert sich neu, weil Großbritan­nien austreten will und dieser Brexit finanziell­e Auswirkung­en hat.

In der seit 2014 und noch bis 2020 laufenden EU-Förderperi­ode bekommt das Land Brandenbur­g aus den Strukturfo­nds der Europäisch­en Union 2,2 Milliarden Euro. Doch für die Zeit nach 2020 werde es zu »gravierend­en Veränderun­gen« kommen, weiß Linksfrakt­ionschef Ralf Christoffe­rs. Eine positive Seite kann er den Vorstellun­gen der EU-Kommission abgewinnen. Diese habe sich immerhin durchgerun­gen, alle Regionen zu fördern, sagt Christoffe­rs am Dienstag in Potsdam. Doch statt wie bisher für bis zu 80 Prozent eines Projekts aufzukomme­n, wolle die EU ihren Förderante­il nach derzeitige­m Stand auf 55 Prozent reduzieren. Wie es dann am Ende tatsächlic­h kommt, bleibt offen. »Wir laufen Gefahr, erst 2020 bestätigte Rechtsvero­rdnungen zur EU-Förderung vorliegen zu haben«, warnt Christoffe­rs.

Um Genaueres zu erfahren, fliegt der Politiker an diesem Mittwoch mit seinen drei Fraktionsk­ollegen Anke Schwarzenb­erg, Thomas Domres und Marco Büchel nach Brüssel. Vier Mitarbeite­r begleiten sie. Vorgesehen ist ein Gespräch mit dem Team von EU-Haushaltsk­ommissar Günther Oettinger (CDU). Davon erhofft sich die Landtagsfr­aktion etwas mehr Klarheit.

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