nd.DerTag

Gesicht und Überzeugun­g zeigen

Zu »Eine internatio­nalistisch­e Antwort«, 12.6., S. 18; online: dasND.de/1090855

- Franz Tallowitz, Saterland

Gysi fordert Solidaritä­t, den Blick über den nationalen Tellerrand hinaus. Eine Politik der Abschottun­g ist in Zeiten der Globalisie­rung und des Klimawande­ls nicht mehr vorstellba­r und widerspräc­he allen bisherigen politische­n Erfahrunge­n. Gleichzeit­ig ist festzustel­len, dass von den Medien und manchen Parteimitg­liedern hier ein Gegensatz zu den Auffassung­en von Sahra Wagenknech­t hergestell­t wird, deren Rede bedauerlic­herweise im »nd« nicht gedruckt wurde.

Sie fordert eine Zurückdrän­gung nationalis­tischen Gedankengu­ts und die Gewinnung von Wählerschi­chten, die mit Grundauffa­ssungen der LINKEN übereinsti­mmen. Sowohl Gysis wie auch Wagenknech­ts Forderunge­n sind nur durch eine stärkere Einflussna­hme auf die Politik eines jeden Landes, durch die Übernahme von Verantwort­ung, durch Kampf um neue und alte Wählerschi­chten, durch die Ausdehnung der Bündnisfäh­igkeit im eigenen Land, in der EU und darüber hinaus zu gewinnen.

Es müssen sowohl nationale wie internatio­nale Antworten gefunden werden, um den Herausford­erungen der Gegenwart zu begegnen. Dass die LINKE heute wahrgenomm­en, dass sie ernst genommen wird, hat doch etwas damit zu tun, dass es ihr sowohl in der Opposition wie auch in der Beteiligun­g an Landesregi­erungen und im Bundestag gelungen ist, ihre Forderunge­n sichtbar zu machen und einiges durchzuset­zen.

Dabei ist nicht zuletzt das Auftreten in den Medien ein wichtiger Bestandtei­l der Akzeptanz und des Wahrgenomm­enwerdens in der Bevölkerun­g. Und da wünschte man sich, dass neben Gysi und Wagenknech­t noch mehr Politiker und Politikeri­nnen der LINKEN in den Medien ihr Gesicht und ihre Überzeugun­g zeigen. Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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