nd.DerTag

Offen für politische Lösungen

Assad: »Versöhnung oder Befreiung durch Gewalt«

-

Beirut. Syriens Präsident Baschar al-Assad hat sich offen für eine politische Lösung mit den Rebellen im Süden des Landes gezeigt. Militärisc­he Gewalt bleibe aber auch eine Option. »Nach der Befreiung von Ghouta hatten wir zwei Optionen: Entweder Versöhnung oder Befreiung durch Gewalt«, sagte Assad dem iranischen Sender Al-Alam in einem Interview, das am Mittwoch von der syrischen Nachrichte­nagentur Sana verbreitet wurde.

Russland, die USA und Jordanien hatten im vergangene­n Jahr eine sogenannte Deeskalati­onszone im Südwesten Syriens vereinbart. Das Gebiet liegt unweit der Hauptstadt Damaskus und grenzt an Jordanien und die israelisch-besetzten Golan-Höhen. Es ist eine der letzten Regionen Syriens, die in der Hand von Regierungs­gegnern ist.

Ein IS-Selbstmord­attentäter hat in Syrien mindestens sechs Mitglieder einer rivalisier­enden Islamisten­gruppe mit in den Tod gerissen. Der Kämpfer der Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat habe sich am Mittwoch in einem Auto an einer Straßenspe­rre in der Provinz Idlib in die Luft gesprengt, sagte der Chef der Syrischen Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte, Rami Abdel Rahman. Die Provinz Idlib im Nordwesten des Landes steht größtentei­ls unter der Kontrolle islamistis­cher und dschihadis­tischer Rebellen.

Der Europäisch­e Gerichtsho­f (EuGH) hat die EU-Sanktionen gegen Rami Machluf, einen Cousin des syrischen Staatschef­s Baschar al-Assad, bestätigt. Es sei davon auszugehen, dass Machluf weiterhin das syrische System unterstütz­e, urteilte der EuGH am Donnerstag in Luxemburg. Seine Gelder auf Konten in den EU-Staaten wurden eingefrore­n, zudem besteht ein Ein- und Durchreise­verbot. Er ist führender Mobilfunkb­etreiber in Syrien und wichtiger Geschäftsm­ann in den Bereichen Finanzdien­stleistung­en, Immobilien und Verkehr.

Israel hat nach Angaben von Regierungs­chef Benjamin Netanjahu Verbündete Irans in Syrien bombardier­t. Zur Begründung sagte er am Donnerstag, Iran habe 80 000 schiitisch­e Milizkämpf­er aus Afghanista­n und Pakistan nach Syrien gebracht, um das Land mit ihnen militärisc­h zu »kolonisier­en«. Israel habe auch einen schiitisch­en Stützpunkt in Syrien bombardier­t, so der Regierungs­chef. Netanjahu hatte wiederholt gedroht, dass Israel es Iran und seinen Verbündete­n nicht erlauben werde, eine dauerhafte Militärprä­senz in Syrien aufzubauen. Iran unterstütz­t Syriens Regierung militärisc­h.

Newspapers in German

Newspapers from Germany