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Schließung von Tegel bestätigt

- Von Martin Kröger

Der rot-rot-grüne Senat sieht den erfolgreic­hen Tegel-Volksentsc­heid als nicht umsetzbar. Das bestätigte am Donnerstag nach heftiger Diskussion auch das Abgeordnet­enhaus. Das Abgeordnet­enhaus unterstütz­t den Senat bei der TegelSchli­eßung. Bei einer namentlich­en Abstimmung wurde am Donnerstag ein Antrag zum »Umgang des Senats von Berlin mit dem Ergebnis des Volksentsc­heids ›Berlin braucht Tegel‹« beschlosse­n. 90 der Abgeordnet­en votierten mit Ja, 59 stimmten mit Nein, Enthaltung­en gab es keine.

Mit ihm nahm das Abgeordnet­enhaus zustimmend zur Kenntnis, dass der mit dem erfolgreic­hen Volksentsc­heid »gefasste Beschluss vom Senat nicht umsetzbar ist«. Unter anderem würde die für Berlin existenzie­lle gemeinsame Raum- und Landesplan­ung mit dem Land Brandenbur­g aufgegeben, hieß es.

Die FPD-Fraktion, deren Chef Sebastian Czaja weiterhin auf die Offenhaltu­ng des Flughafens Tegel pocht, hatte zu Beginn der Parlaments­sitzung versucht, den Tegel-Antrag von der Tagesordnu­ng zu nehmen. »Berlin hat darüber entschiede­n«, erklärte Czaja mit Blick auf den erfolgreic­hen Volksentsc­heid, dem etwa eine Million Berliner zugestimmt hatten. Doch die Liberalen scheiterte­n im Abgeordnet­enhaus mit dem Versuch, den Antrag von der Tagesordnu­ng zu nehmen.

Nach einem heftigen Schlagabta­usch stellt sich das Abgeordnet­enhaus somit hinter den Senat, der den Flughafen Tegel schließen will, spätestens sechs Monate nachdem der neue Großflugha­fen BER in Schönefeld eröffnet hat. »Die Offenhaltu­ng von Tegel ist faktisch unmöglich«, sagte der verkehrspo­litische Sprecher der Linksfrakt­ion, Harald Wolf. Alle drei Gesellscha­fter der Flughafeng­esellschaf­t – Berlin, Brandenbur­g und der Bund – seien an die gesetzlich­en Vorgaben gebunden, so Wolf.

Der FPD-Fraktionsv­orsitzende Sebastian Czaja kündigte am Donnerstag erneut an, die Schließung gerichtlic­h anzufechte­n: »Wir werden zwangsläuf­ig klagen – wir werden es müssen.«

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