nd.DerTag

Bachliebha­ber

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Er

war ein weltweit gefragter Dirigent und engagierte­r Umweltschü­tzer: Enoch zu Guttenberg ist tot. Er starb im Alter von 71 Jahren am Freitagmor­gen in München nach kurzer, schwerer Krankheit, wie seine Söhne mitteilten. Der Tod kam plötzlich, Guttenberg­s Konzertpla­n war prall gefüllt. Bei den Festspiele­n auf Herrenchie­msee, die er als Intendant leitete, wollte er im Juli einige Konzerte selbst dirigieren. Prominente­r noch als der Vater ist in Deutschlan­d wohl der Sohn – der einstige CSU-Star und Bundesvert­eidigungsm­inister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Geboren wurde Enoch zu Guttenberg im kleinen Dorf Guttenberg im oberfränki­schen Landkreis Kulmbach, dem Stammsitz seiner Familie. Ansonsten war Enoch zu Guttenberg­s Ort die große Bühne der klassische­n Musik. Er gründete die Herrenchie­mseeFestsp­iele – und musste in den vergangene­n Jahren um das renommiert­e Festival kämpfen, nachdem ein Hauptspons­or abgesprung­en war. »Das war ein großer Schock«, erinnerte er sich vor wenigen Jahren.

Guttenberg war ein weltweit gefragter Interpret der geistliche­n Werke vom Barock bis zur Romantik. Seine Aufführung­en des Weihnachts­oratoriums und der Passionen von Johann Sebastian Bach waren unverzicht­bare Termine für seine Fans. Mit seinen Ensembles, der Chorgemein­schaft Neubeuern, die er seit 1967 leitete, und der KlangVerwa­ltung war er im Concertgeb­ouw Amsterdam oder beim Hongkong Music Festival zu Gast.

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