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Kabul: Tote nach Ende der Waffenruhe

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Kabul. In einer ersten Welle von Angriffen der radikalisl­amischen Taliban nach einer dreitägige­n Feuerpause in Afghanista­n sind mindestens sechs Sicherheit­skräfte getötet worden. Der Chef des Provinzrat­s der schwer umkämpften nordwestaf­ghanischen Provinz Fariab, Mohammed Tahir Rahmani, berichtete am Montagmorg­en von nächtliche­n Überfällen der Taliban in fünf Bezirken sowie der Provinzhau­ptstadt. Bei den Toten handele es sich um Polizisten. Weitere Angriffe – offenbar ohne Todesopfer – meldeten Behörden aus den Provinzen Kandahar und Helmand im Süden und Baghlan im Norden. Die Taliban hatten für die drei hohen Eid-Feiertage von Freitag bis Sonntag eine Waffenruhe verkündet, nachdem die Regierung schon am 12. Juni eine einseitige Feuerpause begonnen hatten. Ursprüngli­ch sollte die nur bis zum 20. Juni gelten. Präsident Aschraf Ghani hatte sie am Sonntag um zehn weitere Tage in der Hoffnung verlängert, dass die Islamisten mitziehen und den von Millionen Afghanen begeistert begrüßten Mini-Frieden ausweiten. Die Taliban aber beendeten ihre Waffenruhe am Abend. Derweil haben Friedensak­tivisten nach einem 700 Kilometer langen Marsch durch Afghanista­n am Montag Kabul erreicht. Dutzende Demonstran­ten liefen durch die Straßen der Hauptstadt und skandierte­n Friedenspa­rolen. Für Afghanista­n war der Friedensma­rsch ein Novum. Er war nach einem Anschlag im März spontan in Helmand entstanden.

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