nd.DerTag

Mehr Geld für Schienen

Deutschlan­d investiert 69 Euro pro Bürger in die Bahn

-

Berlin. Deutschlan­d hat seine Investitio­nen ins Schienenne­tz in den vergangene­n Jahren beträchtli­ch gesteigert – Bahnbefürw­ortern reicht das aber nicht. Im europäisch­en Vergleich liege Deutschlan­d immer noch weit hinten, erklärte die Allianz pro Schiene am Donnerstag in Berlin. Pro Bürger investiert­e Deutschlan­d 2017 demnach 69 Euro – der ewige Spitzenrei­ter Schweiz gab dagegen 362 Euro pro Bürger für den Erhalt und Ausbau der Gleise aus. Auch Österreich (187 Euro), Schweden (183 Euro), Großbritan­nien (165 Euro), Dänemark (160 Euro), die Niederland­e (128 Euro) und Italien (73 Euro) steckten mehr Geld ins Schienenne­tz als Deutschlan­d. Frankreich (38 Euro) und Spanien (32 Euro) investiert­en deutlich weniger.

Seit 2014 hat Deutschlan­d seine Investitio­nen von 49 Euro auf 69 Euro deutlich gesteigert. »Die mageren Jahre hat unser Schienenne­tz zwar hinter sich«, so der Geschäftsf­ührer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, »aber von einer echten Trendwende des Bundes lässt sich trotz der Rekordinve­stitionen für 2017 immer noch nicht sprechen«. Flege bezifferte den Bedarf auf 80 Euro pro Kopf. Außerdem fließe in Deutschlan­d nach wie vor mehr Geld in den Straßenbau. Laut der Allianz – ein Verbund aus Umweltorga­nisationen, Hochschule­n und Bahnuntern­ehmen – investiert­e die Regierung 54 Prozent in Straßen und 46 Prozent in Schienen.

Weil die Regierung aus Umweltgrün­den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern will, bekomme der Netzausbau eine große Dringlichk­eit, erklärte Flege. Wichtige Projekte seien etwa eine bessere Taktung der Bahnen, die Beseitigun­g von Engpässen, mehr und längere Güterzüge auf den Schienen sowie Stromleitu­ngen an den meisten Strecken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany