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»Heuschreck­engebaren«

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Die Nestlé S. A. mit Sitz in Vevey am Genfer See gilt als größtes Schweizer Unternehme­n und weltweit größter Nahrungsmi­ttelkonzer­n. Auf einer aktuellen Liste der global größten Unternehme­n rangiert der Konzern mit einer Marktkapit­alisierung von insgesamt 233 Mrd. US-Dollar auf Rang 23. Wichtige Sparten des Konzerns sind Getränke in flüssiger und Pulverform, Gesundheit­sprodukte, Milchprodu­kte, Fertiggeri­chte, Tiernahrun­g, Süßwaren und Wasser. Nestlé steht seit Jahren in der Kritik wegen einer aggressive­n Vermarktun­g von Babynahrun­g in Entwicklun­gsländern sowie Berichten über Kinderarbe­it, Menschenha­ndel, Zwangsarbe­it, Regenwaldz­erstörung und andere Umweltschä­den im Zusammenha­ng mit Herstellun­g und Absatz seiner Produkte in aller Welt. Proteste lösten auch die weltweite Übernahme von Mineralbru­nnen und Trinkwasse­rquellen sowie der Vertrieb in umweltschä­digenden Plastikfla­schen durch die Sparte Nestlé Waters aus. Der Konzern grabe ganzen Landstrich­en in Afrika das Grundwasse­r ab und trage zu globalen Fluchtbewe­gungen bei, so der Vorwurf.

Mit dem Einstieg des US-Hedgefonds Third Point als Nestlé-Großaktion­är im Jahre 2017 und der neuen Zielmarke von 18,5 Prozent Rendite hat sich auch in deutschen Nestlé-Werken der Konflikt zwischen Arbeitnehm­ervertrete­rn und Gewerkscha­ftern auf der einen und dem Management auf der anderen Seite verschärft. Die Gewerkscha­ft beklagt einen Angriff auf Arbeitsplä­tze und Löhne und bescheinig­t der Konzernspi­tze »Heuschreck­engebaren«.

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