nd.DerTag

Debatte um Senkung der Beiträge

Heil plant neues Gesetz für Arbeitslos­enversiche­rung

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Berlin. Die Union will den Beitrag zur Arbeitslos­enversiche­rung stärker senken als bislang geplant. »Vereinbart ist eine Rückführun­g um 0,3 Prozentpun­kte. Für möglich halte ich 0,6 Prozentpun­kte«, sagte der Vorsitzend­e der Unionsfrak­tion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), der »Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung«. Die Union werde versuchen, mehr zu erreichen, kündigte Kauder an. Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) reagierte zunächst zurückhalt­end auf den Vorschlag.

»Dann wäre immer noch eine Rücklage in der Versicheru­ngskasse von deutlich mehr als 20 Milliarden Euro vorhanden«, sagte Kauder. Bereits vor einigen Wochen hatte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) gefordert, den Beitrag zur Arbeitslos­enversiche­rung stärker zu senken als geplant. Er hatte im Juni zugleich angekündig­t, dass die Beiträge zur Pflegevers­icherung Anfang 2019 um mindestens 0,3 Prozentpun­kte steigen müssten.

Der Beitrag zur Arbeitslos­enversiche­rung liegt derzeit bei drei Prozent des Einkommens. Union und SPD vereinbart­en, ihn zum 1. Januar 2019 um 0,3 Prozentpun­kte zu senken. Heil verwies am Freitag in Berlin auf den Koalitions­vertrag. Daran halte er sich erst einmal. Der Minister kündigte an, einen entspreche­nden Gesetzentw­urf in den nächsten Tagen vorzulegen. Über das, was darüber hinausgeht, müsse dann in der Koalition gesprochen werden, sagte der SPD-Politiker.

Die Vize-Vorsitzend­e der SPDFraktio­n, Katja Mast, erklärte, eine verkürzte Debatte auf die Beitragshö­he schaffe keine Zukunft. Sie verwies auf die von Heil vorgeschla­gene Qualifizie­rungsoffen­sive, für die finanziell­e Spielräume genutzt werden sollen. »Nicht zuletzt durch die Digitalisi­erung befindet sich die Arbeitswel­t im Wandel«, sagte sie und ergänzte: »Uns von der SPD geht es darum, diesen zu gestalten, indem wir Schutz und Chancen für die Menschen organisier­en.«

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