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Wer wird Weltmeiste­r: Kroatien oder Frankreich?

Die wichtigste­n Fragen vor dem Spiel der Spiele am Sonntagnac­hmittag

- Von Jirka Grahl, Moskau

Das 64. ist stets das wichtigste Spieä einer Fußbaää-WM: das Finaäe. Die Kroaten eräeben es zum ersten Maä, für die Franzosen ist es bereits das dritte Endspieä.

Noch wenige Stunden, dann sind die DFB-Fußballer ihren Weltmeiste­rtitel von 2014 los. Wer sich in den nächsten vier Jahren den Sticker mit dem Goldpokal auf die Brust nähen lassen kann, weiß niemand klar vorherzusa­gen. Die Antworten auf die wichtigste­n Fragen rund um das Endspiel.

Aääe gesund?

Beide Mannschaft­en kamen gut durch das Turnier: Bei Franzosen und Kroaten sind alle Stammspiel­er an Bord.

Auf wen giät es zu achten? Natürlich auf die beiden jeweils besten Fußballer: auf den genialen Luka Modric von Real Madrid auf Seiten der Kroaten, wie auf den 19-jährigen Kylian Mbappé, dessen Schnelligk­eit und Spielwitz den Franzosen bis ins Endspiel verhalf. Auch herausrage­nd bei den »Bleues«: Verteidige­r Raphael Varane von Real Madrid. Er könnte in den illustren Kreis der Spieler gelangen, die im selben Jahr Champions League und Fußball-WM gewannen. Sollten die Kroaten gewinnen, würde Luka Modric und Mateo Kovacic diese Ehre zuteil werden.

Wer ist Favorit?

Die Buchmacher sehen Frankreich vorn: Für einen Euro würden bei einem Titelgewin­n der Equipe Tricolore zwei Euro ausgezahlt werden, sollte Kroatien triumphier­en, sind etwa fünf Euro bei gleichem Einsatz drin. Auch die Fußballwel­t ist sich einig: Die meisten Spieler und Ex-Spieler sind vom Sieg der Franzosen überzeugt. Wie auch Präsident Emmanuel Macron, der froh sein wird, nicht voreilig einen WM-Boykott angekündig­t zu haben. Er wird am Sonntag neben FIFA-Präsident Gianni Infantino und Kroatiens Staatspräs­identin Kolinda Grabar-Kitarovic Platz nehmen.

Wie vieä Ustascha steckt in Kroatiens Nationaäma­nnschaft? Drängendes Thema, schließlic­h haben die kroatische­n Fußballer auch bei diesem Turnier wieder die Songs der Rechtsrock­band »Thompson« angestimmt, wie Youtube-Videos aus der Kabine zeigten. »Za Dom – Spremni!« lauten die ersten Zeilen des Liedes. »Für die Heimat – bereit« war quasi das Sieg-Heil der faschistis­chen Ustascha (1941 bis 1945). Soziologen verweisen zwar darauf, dass das Lied im nationalis­tischen Kroatien zum Mainstream gehört, doch die Allgegenwä­rtigkeit des Nationalis­mus auf dem Balkan macht die Kroaten auch nicht sympathisc­her.

Wie sieht’s in Frankreich aus?

»Liberté, Égalité, Mbappé« lautet eine derzeit populäre Ableitung der Staatsdevi­se »Freiheit, Gleichheit, Brüderlich­keit«. Man erinnert sich schwärmeri­sch an das Sommermärc­hen von 1998, als die Équipe die Heim-WM gewann. Millionen Menschen werden in den Fanzonen erwartet, Terrorgefa­hr: 110 000 Polizisten und Gendarmen sollen die Übertragun­g des Spiels und die traditione­lle Militärpar­ade zum Nationalfe­iertag am Sonnabend absichern.

Und die FfFA?

Ist schon vorm Endspiel begeistert. Präsident Infantino preist das Turnier in Russland als »die beste WM, die jemals stattgefun­den hat«. Mit perfekter Organisati­on und großartige­m Fußball hat »Rossija 2018« dem Weltverban­d vornehmlic­h Positivsch­lagzeilen beschert. Zum Finale rechnet man mit rund einer Milliarde TV-Zuschauern, insgesamt waren es drei Milliarden. Sieben Millionen Menschen feierten auf Russlands Fanmeilen. Das Produkt World Cup lässt sich weiterhin wunderbar vermarkten.

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Foto: imago/Tim Goode Um dieses Stück Gold geht’s am Sonntag.

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