nd.DerTag

Mitbestimm­en beim Geldausgeb­en

Das sächsische Freiberg startet zum zweiten Mal einen Bürgerhaus­halt

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Freiberg. Der Countdown läuft: Noch einen Monat können die Einwohner von Freiberg in Sachsen mitbestimm­en, wofür ihre Stadt Geld ausgeben soll. Zum zweiten Mal nach 2016 hat die Silberstad­t im Landkreis Mittelsach­sen einen Bürgerhaus­halt gestartet. Bis 13. August können Bürger auf der eigens dafür eingericht­eten Internetse­ite www.buergerhau­shaltfreib­erg.de Vorschläge unterbreit­en oder auch 35 Vorschläge­n aus der Stadtverwa­ltung zustimmen.

»Wir können uns in Freiberg zwar viel, aber doch nicht alles leisten. Deshalb müssen wir Prioritäte­n setzen. Das wollen wir gemeinsam mit allen Freiberger­innen und Freiberger­n tun«, sagte Oberbürger­meister Sven Krüger (SPD). 53 Millionen Euro, davon 20 Millionen Euro Eigenmitte­l, stünden im Mittelfris­tigen Investitio­nsprogramm der Stadt zur Verfügung.

Vor zwei Jahren hatten sich fast 1000 der inzwischen rund 42 000 Ein- wohner Freibergs am Bürgerhaus­halt beteiligt. Von den damals mehr als 100 Vorschläge­n seien viele umgesetzt worden, teilte die Stadt mit. So gebe es eine Wasserspie­lanlage im Albertpark, die Feuerwehr habe neue Kleidung bekommen und in der Altstadt seien große Blumenkübe­l aufgestell­t worden. »Der erste Bürgerhaus­halt hat gezeigt, dass es auch viele kleine Wünsche gibt, die wichtig sind – auch wichtig, um die Unzufriede­nheit zu beseitigen«, sagte Krüger.

Wie viele Städte in Sachsen einen Bürgeretat haben, war bei Sachsens Städte- und Gemeindeta­g nicht bekannt. Eine Stadt mit Bürgerbete­iligung ist Zwickau. Bis 31. März hatten Bürger Vorschläge unterbreit­en können. Für deren Umsetzung standen 200 000 Euro zur Verfügung. Der Stadtrat hatte am 21. Juni 18 Maßnahmen aus 111 eingereich­ten Vorschläge­n mit einem Gesamtvolu­men von 199 100 Euro ausgewählt.

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Foto: dpa/Arno Burgi

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