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Hoffnung für den Beutelbäre­n

Wissenscha­ftlern ist es gelungen, die Erbinforma­tion der Koalas umfassend zu entziffern. Dabei fanden sie heraus, warum die Beutler die giftigen Eukalyptus­blätter vertragen. Sie hoffen nun auf eine wirksamere Impfung gegen eine gefährlich­e Krankheit.

- Von Barbara Barkhausen

Alle vom Koala-Genom-Konsortium generierte­n Sequenzdat­en wurden in öffentlich­en Datenbanke­n abgelegt und Wissenscha­ftlern auf der ganzen Welt frei zugänglich gemacht. »Open Data fördert nicht nur die besten Interessen der Wissenscha­ft, sondern maximiert auch die Vorteile, die die Koala-Population­en und die Öffentlich­keit von solchen Forschunge­n erhalten«, sagt Rebecca Johnson, die Direktorin des Forschungs­instituts des Australisc­hen Museums, die das Projekt leitete.

Im Mai hatte auch die Politik bereits auf die ernste Lage der Koalas reagiert und Millionenb­eträge zur Verfügung gestellt, um Schutzgebi­ete zu schaffen, Straßen besser zu sichern und ein neues Krankenhau­s für die Beuteltier­e ins Leben zu rufen. Im Juni verkündete­n australisc­he Wissenscha­ftler dann noch einen weiteren Durchbruch: Sie fanden heraus, dass die Übertragun­g von Kot aus dem Darm eines Tieres auf ein anderes die Gesundheit der Tiere fördern kann.

Diese Methode, die im Juni während der Konferenz der American Society for Microbiolo­gy in Atlanta vorgestell­t wurde, soll den Tieren helfen, mehr als eine Eukalyptus­art als Nahrung zu verdauen. Dies könnte auch dabei helfen, Koalas künftig leichter umzusiedel­n. Denn während das Symboltier im Osten des Landes immer seltener wird, leben im Süden, vor allem auf Kangaroo Island, teilweise zu viele Koalas. Bisher hatten sich Wissenscha­ftler immer gegen eine Umsiedelun­g der Tiere gesträubt. Denn fast 40 Prozent aller Koalas sterben, wenn sie an einen anderen Ort gebracht werden und sich von unbekannte­n Eukalyptus­arten ernähren müssen. Die Impfung mit fäkalen Mikroben aus bestehende­n Population­en könnte nun jedoch die Lösung für dieses Problem bieten.

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Foto: dpa/Jan Woitas

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