Hoffnung für den Beutelbären
Wissenschaftlern ist es gelungen, die Erbinformation der Koalas umfassend zu entziffern. Dabei fanden sie heraus, warum die Beutler die giftigen Eukalyptusblätter vertragen. Sie hoffen nun auf eine wirksamere Impfung gegen eine gefährliche Krankheit.
Alle vom Koala-Genom-Konsortium generierten Sequenzdaten wurden in öffentlichen Datenbanken abgelegt und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt frei zugänglich gemacht. »Open Data fördert nicht nur die besten Interessen der Wissenschaft, sondern maximiert auch die Vorteile, die die Koala-Populationen und die Öffentlichkeit von solchen Forschungen erhalten«, sagt Rebecca Johnson, die Direktorin des Forschungsinstituts des Australischen Museums, die das Projekt leitete.
Im Mai hatte auch die Politik bereits auf die ernste Lage der Koalas reagiert und Millionenbeträge zur Verfügung gestellt, um Schutzgebiete zu schaffen, Straßen besser zu sichern und ein neues Krankenhaus für die Beuteltiere ins Leben zu rufen. Im Juni verkündeten australische Wissenschaftler dann noch einen weiteren Durchbruch: Sie fanden heraus, dass die Übertragung von Kot aus dem Darm eines Tieres auf ein anderes die Gesundheit der Tiere fördern kann.
Diese Methode, die im Juni während der Konferenz der American Society for Microbiology in Atlanta vorgestellt wurde, soll den Tieren helfen, mehr als eine Eukalyptusart als Nahrung zu verdauen. Dies könnte auch dabei helfen, Koalas künftig leichter umzusiedeln. Denn während das Symboltier im Osten des Landes immer seltener wird, leben im Süden, vor allem auf Kangaroo Island, teilweise zu viele Koalas. Bisher hatten sich Wissenschaftler immer gegen eine Umsiedelung der Tiere gesträubt. Denn fast 40 Prozent aller Koalas sterben, wenn sie an einen anderen Ort gebracht werden und sich von unbekannten Eukalyptusarten ernähren müssen. Die Impfung mit fäkalen Mikroben aus bestehenden Populationen könnte nun jedoch die Lösung für dieses Problem bieten.