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SPD in Bayern nur noch auf Platz vier

Ministerpr­äsident Söder wird als »Problem« angesehen

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München. Die bayerische SPD zieht ohne Koalitions­aussage und ohne Zielvorgab­e in den Landstagsw­ahlkampf. Spitzenkan­didatin Natascha Kohnen legte sich am Montag in beiden Punkten nicht fest und gab ihrer Partei lediglich Kampfesmut vor: »Wir arbeiten wie die Irren«, sagte Kohnen bei der Vorstellun­g der SPD-Kampagne in München. Bei der Landtagswa­hl 2013 hatte die SPD noch 20 Prozent geholt, davon sind die bayerische­n Sozialdemo­kraten derzeit weit entfernt: In der jüngsten Forsa-Umfrage für das RTL/n-tv-Trendbarom­eter liegt die SPD mit 12 Prozent auf Platz vier hinter CSU, Grünen und AfD.

Anders als in früheren Wahlkämpfe­n will die SPD sich dieses Mal auf drei Haupttheme­n beschränke­n: Wohnen, Familien und Arbeit. Die von CSU und AfD in den Vordergrun­d gestellte Flüchtling­spolitik soll keine große Rolle in der SPD-Kampagne spielen, im Gegenteil: »Das eine Thema, was bis jetzt immer geritten wurde, nutzt nur einer einzigen Partei«, sagte Kohnen – eine Anspielung darauf, dass es auch mit der CSU in den Umfragen abwärts geht, seit deren Parteichef Horst Seehofer den Berliner Koalitions­krach um die Flüchtling­spolitik anzettelte. Gut zwei Monate vor der Landtagswa­hl in Bayern verliert die CSU laut einer Umfrage weiter an Zustimmung und ist damit weit von der Verteidigu­ng der absoluten Mehrheit im Parlament entfernt.

Laut Trendbarom­eter kommt die Partei aktuell nur auf 37 Prozent. Die AfD, die bei der Landtagswa­hl vor fünf Jahren in Bayern nicht kandidiert hatte, könnte demnach 13 Prozent erreichen und läge damit noch vor der SPD mit 12 Prozent. Profitiere­n würden vor allem die Grünen: Sie kämen laut der Umfrage aktuell auf 17 Prozent. Für die Freien Wähler würden derzeit 8 Prozent stimmen, für die FDP 5 Prozent, für die LINKE 4 Prozent. Auf die Frage nach den »drei größten Problemen« auf Landeseben­e nannten 34 Prozent der Bayern die CSU und Ministerpr­äsident Markus Söder. 28 Prozent sahen das Thema Flüchtling­e als das größte Problem, 26 Prozent die Lage am Wohnungsma­rkt.

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