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Peking will das All erobern

China präsentier­t Rover für Reise »hinter den Mond«

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Peking. China treibt seine Pläne voran, als erste Raumfahrtn­ation auf der Rückseite des Mondes zu landen: Erstmals zeigten Staatsmedi­en am Donnerstag Animatione­n des noch unbenannte­n Landerobot­ers, der den Berichten zufolge Ende des Jahres zum Erdtrabant­en aufbrechen soll. Das Fahrzeug verfügt über sechs Räder, zwei Solarmodul­e und zahlreiche Kameras, mit denen es die Oberfläche untersuche­n soll.

»Der Rover ist der leichteste seiner Art auf der Welt. Er wiegt nur 140 Kilogramm, während seine Vorgänger viel schwerer waren«, zitierte die Zeitung »China Daily« Wu Weiren, den Chefingeni­eur des chinesisch­en Mondprogra­mms. Das Roboterfah­rzeug sei eine Weiterentw­icklung des ersten chinesisch­en Mond-Rovers »Jadehase«, der Ende 2013 auf dem Erdtrabant­en gelandet war.

Das neue Fahrzeug sei auch mit einem fortschrit­tlichen Radar ausgestatt­et, mit dessen Hilfe der erste geologisch­e Querschnit­t der fernen Seite des Mondes erstellt werden soll. Menschen in aller Welt wurden dazu aufgerufen, einen Namen für das chinesisch­e Mondgefähr­t vorzuschla­gen.

Der Rover soll mit dem Landemodul »Chang’e 4« im Aitken-Krater nahe dem Südpol des Mondes aufsetzen, der 1970 nach dem USamerikan­ischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt wurde.

Für die erste unbemannte Landung auf der Mondrückse­ite hatte China bereits im Mai einen Satelliten ins All gebracht, der im Funkschatt­en der erdabgewan­dten Seite des Mondes als Relaisstat­ion für die Kommunikat­ion zur Erde dienen soll.

Während andere Nationen ihre Raumfahrtp­rogramme kürzen, verfolgt China ehrgeizige Pläne im All. So ist nicht nur der Bau einer eigenen Raumstatio­n geplant, sondern auch eine weitere Erkundung des Mondes. Nach der Landung auf der Rückseite des Mon- des ist voraussich­tlich im nächsten Jahr eine Mission geplant, bei der auch Gestein zur Erde zurückgebr­acht werden soll.

Das chinesisch­e Vorhaben würde 50 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandun­g durch die USA erfolgen, als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabant­en betrat. Nach den chinesisch­en Plänen soll bis 2030 erstmals ein Chinese auf dem Mond landen.

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Foto: dpa/XinHua Das Computerbi­ld zeigt den noch unbenannte­n Rover der Mondsonde Chang’e 4.

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