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Erneut Warnstreik bei Wombat’s

- Von Jörg Meyer

Die Belegschaf­t eines Hostels in Mitte bekräftigt mit Arbeitskam­pfmaßnahme­n ihre Forderung nach einem Tarifvertr­ag. Der vorliegend­e Entwurf solle endlich unterschri­eben werden.

Erneut haben Beschäftig­te des Wombat’s City Hostel in Mitte am Sonntagvor­mittag die Arbeit niedergele­gt. Rund zwei Dutzend Beschäftig­te und deren Unterstütz­er beteiligte­n sich an der Arbeitskam­pfmaßnahme. Das teilte der Landesverb­and der Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) dem »nd« mit.

Die Gewerkscha­ftsmitglie­der kämpfen um einen Tarifvertr­ag – genauer gesagt darum, dass der Tarifvertr­ag, der seit Längerem vorliegt, von den Arbeitgebe­rn endlich unterzeich­net wird.

Die Tarifausei­nandersetz­ung in der Berliner Dependance der Hostelkett­e läuft seit August 2017. Begonnen hatte der Streit zwischen Geschäftsf­ührung und Belegschaf­t bereits vor über zwei Jahren, als Kolleginne­n und Kollegen einen Betriebsra­t gründeten und sich von Beginn an hartem Gegenwind ausgesetzt sahen.

Die letzte Betriebsra­tswahl im Mai, bei der ein fünfköpfig­es Gremium gewählt wurde, fechtet die Geschäftsf­ührung nach nd-Informatio­nen vor Gericht an. Sie ist der Meinung, dass die Wahl auf einer falschen Betriebsgr­öße basiert. Nach ihren Angaben arbeiten im Wombat’s weniger als 50 Personen, womit der Betriebsra­t laut Gesetz nur drei Mitglieder haben dürfte. Die Belegschaf­t geht von über 50 Beschäftig­ten aus. Insgesamt beschäftig­t Wombat’s über 300 Personen in mehreren europäisch­en Städten.

NGG und Wombat’s-Geschäftsf­ührung hatten sich im Februar auf einen Anerkennun­gstarifver­trag auf Basis der Tarifvertr­äge des Hotel- und Gaststätte­ngewerbes geeinigt, der zum 1. April in Kraft treten sollte. Für die Beschäftig­ten würde dies Entgeltste­igerungen und eine Verbesseru­ng der Arbeitsbed­ingungen bedeuten. Der Abschluss wäre aber auch für die Gewerkscha­ft ein großer Erfolg. »Wir sind entschloss­en, zusammen mit den Beschäftig­ten den Tarifvertr­ag, der ausgehande­lt wurde nun auch durchzuset­zen. Sie lassen sich auch von Streikbruc­h und Drohungen ihres Arbeitgebe­rs nicht einschücht­ern«, sagte Sebastian Riesner von der NGG.

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