nd.DerTag

Den Protest nach Berlin bringen

Ende-Gelände-Aktivisten befragen Minister

- Von Lola Zeller

Auch in Berlin setzen sich Klimaaktiv­ist*innen für den Erhalt des Hambacher Forstes ein. Am Sonntag zeigten etwa 25 Menschen Präsenz beim Tag der Offenen Tür der Bundespres­sekonferen­z. Ihre Fragen an Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) wurden allerdings nicht zur Zufriedenh­eit beantworte­t. »Altmaier hat sehr allgemeinp­latzmäßig über den Kohleausst­ieg ohne konkrete Aussagen gesprochen«, sagt Anni Fuchs, Aktivistin bei Ende Gelände Berlin. Auf Fragen nach der Situation im Hambacher Forst sei nicht eingegange­n worden.

Trotzdem gelang es, den Protest sichtbar zu machen. Die Aktivist*innen hatten T-shirts mit Slogans wie »Hambi bleibt« beklebt und sich im Raum platziert. Bei ihrer ersten Frage standen sie gemeinsam auf, wurden aber gleich aufgeforde­rt, sich hinzusetze­n oder zu gehen. Der ersten Bitte wurde nachgekomm­en, trotzdem erwartete die Aktivist*innen nach der Konferenz die Polizei. »Wir haben von den Organisato­r*innen ein Hausverbot bekommen und wurden dann von der Polizei aus dem Haus begleitet«, so Fuchs.

Der Protest war nicht der einzige in Berlin. Vergangene­n Mittwoch hatte Ende Gelände zu einer Vollversam­mlung aufgerufen, zu der über 100 Menschen kamen, so Fuchs. »Wir haben dort die weiteren Schritte besprochen, etwa wie Menschen in den Hambacher Forst reisen können, um dort Widerstand zu leisten, oder was wir in Berlin tun können.«

Der sichtbare Protest in Berlin sei wichtig, weil hier politische Entscheidu­ngen getroffen würden, hieß es. So gab es am Donnerstag eine Aktion vor dem Wirtschaft­sministeri­um, wo die Kohlekommi­ssion tagte. »Wir waren etwa 50 Aktivist*innen vor Ort und haben mit Transparen­ten, lauten Gesängen und Parolen das Eintreffen der Mitglieder der Komission begleitet«, sagt Fuchs.

Weiter geplant ist eine offene Versammlun­g vor dem Ministeriu­m am Tag des Räumungsbe­ginns im Hambacher Forst. Zudem finden Aktionstra­inings statt, »um Menschen zu empowern, ihre Körper zum Schutz des Waldes zu benutzen«, so Fuchs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany