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Formel-1-Rennen durch Tiergarten im Gespräch

Vermarktun­gschef der Motorsport­serie äußert sich optimistis­ch zu einem Kurs in der Bundeshaup­tstadt

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Die Formel 1 liebäugelt mit einem Autorennen in Berlin. Auf der Avus hat es Motorsport seit 1998 nicht mehr gegeben.

Formel-1-Vermarktun­gschef Sean Bratches sieht Berlin als möglichen Austragung­sort für ein Stadtrenne­n der Motorsport-Königsklas­se. »Ich bleibe optimistis­ch, immerhin fahren wir auch durch Monaco oder Singapur. Vielleicht fahren wir auch mal durch den Tiergarten«, sagte der 58-Jährige der »Bild am Sonntag«.

Der US-Amerikaner Bratches wurde in Berlin geboren und bezeichnet sich als Fan des FußballBun­desligiste­n Hertha BSC. Die deutsche Hauptstadt sei wie viele weitere Metropolen »für ein Stadtrenne­n spannend«, sagte Bratches. Die Umsetzung sei jedoch »ein komplizier­tes Thema«.

Die Formel-1-Zukunft des Autolandes Deutschlan­d ist derzeit völlig offen. Der Vertrag mit dem Hocken- heimring als Ausrichter des deutschen Grand Prix war nach dem Rennen im Juli ausgelaufe­n. Wegen der hohen Antrittsge­bühren für die Formel 1 gibt es bislang keine Einigung für zukünftige Gastspiele der Rennserie in Deutschlan­d.

Auf der Berliner Automobil-Verkehrs- und Übungsstra­ße (Avus) wurde 1959 ein Formel-1-Rennen gefahren. Danach diente dieser einst als Versuchsst­recke angelegte Teil der Stadtautob­ahnen noch Jahrzehnte für gelegentli­che Rennen von Tourenwage­n und Motorräder­n. Doch 1998 war auch damit endgültig Schluss. Das fanden damals selbst die CDU und der Automobilc­lub ADAC richtig.

Seit 2015 ist die Hauptstadt Gastgeber für die vollelektr­ische Rennserie Formel E. Vor zwei Jahren fuhren die Elektroren­ner sogar in Mitte über die Karl-Marx-Allee. Seither werden die Läufe wieder auf dem Tempelhofe­r Feld ausgetrage­n.

Ähnlich wie die Formel E ist auch die neue Formel-1-Führung daran interessie­rt, die Rennen zu einem noch größeren Spektakel zu machen und näher an die Fans zu bringen. Dafür wollen die Chefs der Rennserie auch mehr Stadtrenne­n etablieren. Pläne für einen WM-Lauf in Miami mussten zuetzt jedoch auf frühestens 2020 verschoben werden.

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Foto: imago/ZUMA/Keystone Großer Preis von Deutschlan­d 1959 auf der Avus

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