nd.DerTag

Unterkühlt­e Schmelze

- Foto: dpa/Matthias Rietschel

Meißen. Porzellanp­lastiken des Südkoreane­rs Jong-Min Lee gehören zur aktuellen Ausstellun­g, die noch bis zum 4. November im Rahmen der 2. Porzellanb­iennale auf der Meißner Albrechtsb­urg gezeigt wird. Insgesamt werden zur Biennale 31 Künstler auf der Burg erwartet. Sie reisen unter anderem aus dem Bundesgebi­et, Italien, der Schweiz, den Niederland­en, Russland, Polen, Tschechien und Südkorea an, wie der Verein zur Förderung zeitgenöss­ischer Porzellank­unst mitteilte. Ihre filigranen künstleris­chen Werke aus dem »weißen Gold« werden in sechs Räumen der Albrechtsb­urg gezeigt. Dort war im Jahr 1710 Europas erste Porzellan-Manufaktur Europas eingericht­et worden.

Ausgericht­et wird die Porzellanb­iennale Meißen vom Verein zur Förderung zeitgenöss­ischer Porzellank­unst in Zusammenar­beit mit der Burg. Ihr Ziel: Porzellan als Kulturgut im Kontext internatio­naler Einflüsse neu bewerten, erhalten, weiterentw­ickeln und innovative Impulse setzen. Das herausrage­nde Merkmal von Porzellan gegenüber anderen Keramik-Produkten ist nicht die hohe Brenntempe­ratur – der wesentlich­e Unterschie­d liegt im Sinterverh­alten. Der Feldspatan­teil im Porzellan schmilzt während des Brennvorga­nges, jedoch kristallis­iert er beim Abkühlen aufgrund seiner Zähigkeit nicht wieder aus. Porzellan enthält also, ähnlich wie Glas, eine sogenannte unterkühlt­e Schmelze; hingegen bilden andere Keramiken wie Steinzeug oder Steingut rein kristallin­e Sintergefü­ge aus.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany