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VW: Aufseher findet zwei Verfehlung­en

Aufarbeitu­ng des Dieselskan­dals noch nicht beendet

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Wolfsburg. Der von den US-Behörden bei Volkswagen eingesetzt­e Aufpasser Larry Thompson hat in seinem ersten Zwischenbe­richt zwei Verstöße gegen die Auflagen festgestel­lt. Volkswagen selbst habe sie gemeldet, sagte Thompson am Montag. Nach Angaben von Hiltrud Werner, VW-Vorstand für Integrität und Recht, wurde eine Liste von fünf Fragen im Zusammenha­ng mit der jährlichen Mitarbeite­rbefragung »aus Versehen« nicht in die Manager-Handbücher aufgenomme­n. Zudem sei übersehen worden, vor den Emissionst­ests für das Modelljahr 2017 die Umweltbehö­rde CARB schriftlic­h zu informiere­n.

Thompson erklärte, es sei zu früh zu sagen, wie weit VW bei seinen Verpflicht­ungen gekommen sei. Kürzlich hatte er fehlende personelle Folgen nach dem Betrug mit manipulier­ter Abgasreini­gung von Dieselmoto­ren kritisiert. VW kündigte inzwischen an, sich von Mitarbeite­rn zu trennen, die in die Affäre verwickelt waren. Thompsons Arbeit ist Teil des Milliarden­vergleichs zwischen VW und dem US-Justizmini­sterium.

Eigentlich würde die Politik den Alten liebend gern mehr Rente zukommen lassen. Eigentlich würde sie den Jungen noch viel lieber weniger Beiträge abknöpfen. Doch angeblich geht beides nicht gleichzeit­ig. Und so sitzt auch die Groko wie gelähmt vor dieser Rechenaufg­abe, und der politische Streit, der daraus entstanden ist, erweckt den Eindruck, den Beteiligte­n gehe es um die korrekte Mathematik. Alle haben sich daran gewöhnt, dass der Status quo unveränder­lich sei. Der Rentenstat­us wie der politische. Doch beides trifft nicht zu. Es stimmt nicht einmal, dass die Rente einen Generation­enkonflikt birgt, der jederzeit auszubrech­en droht, wenn man den Rentnern einen angemessen­en Lebensaben­d finanziert.

Wenn die Demografie zur Ungleichun­g wird, muss neu gerechnet werden. Zu den Rentenbeit­rägen der beitragsza­hlenden Jungen müssen künftig die Rentenbeit­räge der Reichen, der Beamten, der Politiker kommen, um die Rentenkass­en zu füllen. Und auch Steuergeld­er sind nicht zu schade dafür, sie für soziale Kernaufgab­en einzusetze­n. Das ist im Gegenteil ihr Hauptzweck. Die SPD hat Recht, wenn sie jetzt eine Renten-Langzeitga­rantie schaffen will. Dass ihr dies so plötzlich in den Sinn kommt, macht freilich stutzig. Hier scheinen Umfragezah­len mehr zu zählen als Rentenwert­e. Sonst würde die SPD endlich alle Faktoren einbeziehe­n.

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