nd.DerTag

Australien will Flüchtling­e zurückschi­cken

Erstmals seit vier Jahren wieder Boot angekommen

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Sydney. Erstmal seit fast vier Jahren hat wieder ein Flüchtling­sboot Australien erreicht. Die Insassen des vietnamesi­schen Schiffs flohen nach Angaben der Regierung vom Montag in den Mangrovenw­ald beim Daintree River nördlich von Cairns im Bundesstaa­t Queensland, nachdem das Boot am Sonntag vor der Küste auf Grund gelaufen war. Der Polizeimin­ister von Queensland, Mark Ryan, sagte dem Sender ABC, dass 15 Bootsinsas­sen inzwischen gefunden worden seien. Medienberi­chten zufolge waren sie bei guter Gesundheit. Laut ABC wurden zwei vermisst, darunter der Kapitän. Die Zeitung »Courier Mail« aus Brisbane sprach dagegen von bis zu 20 Vermissten.

Der Wald am Daintree River ist Lebensraum zahlreiche­r gefährlich­er Tiere, vor allem leben dort Krokodile. Innenminis­ter Peter Dutton sagte, das Flüchtling­sschiff sei aus Vietnam gekommen. Es sei das erste Flüchtling­sboot seit 2014, das Australien erreicht habe. Die Behörden würden sich darum kümmern, dass die Flüchtling­e in ihre Herkunftsl­änder zurückgebr­acht würden. Australien lässt Bootsflüch­tlinge grundsätzl­ich nicht ins Land. Stattdesse­n werden sie zurückgesc­hickt oder in Lagern auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Manus und auf der Pazifikins­el Nauru interniert. Anerkannte Flüchtling­e will Canberra von den Lagern in Drittstaat­en umsiedeln.

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