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Hammerschl­ag in Alt-Mahlsdorf

In Marzahn wird das erste Bauvorhabe­n der rot-rot-grünen Schulbauof­fensive realisiert

- Von Jérôme Lombard

Bereits ab dem Schuljahr 2019/2020 soll in der neuen »Integriert­en Sekundarsc­hule Mahlsdorf« unterricht­et werden. Die Schule ist damit die erste, die im Rahmen der Schulbauof­fensive neu gebaut wird. Mit einem symbolisch­en ersten Hammerschl­ag wurde am Montag der Grundstein für den Neubau der »Integriert­en Sekundarsc­hule Mahlsdorf« gelegt. An der feierliche­n Zeremonie auf der Baustelle des geplanten Schulgebäu­des in Alt-Mahlsdorf nahmen neben der Bezirksbür­germeister­in von Marzahn-Hellersdor­f, Dagmar Pohle, auch Stadtentwi­cklungssen­atorin Katrin Lompscher (beide LINKE), Bildungsse­natorin Sandra Scheeres, und Finanzsena­tor Matthias Kollatz (beide SPD) teil. Der Neubau ist das berlinweit erste Bauvorhabe­n, das im Rahmen der Schulbauof­fensive des rot-rotgrünen Senats realisiert wird.

»Ich freue mich sehr, dass wir im Bezirk Marzahn-Hellersdor­f gemeinsam den Grundstein für das erste Vorhaben der Berliner Schulbauof­fensive legen konnten«, sagte Lompscher. Sogar von einem »historisch­en Tag« für Berlin sprach die Stadtentwi­cklungssen­atorin.

Der Neubau der »Integriert­en Sekundarsc­hule Mahlsdorf« wird von Lompschers Senatsverw­altung in Amtshilfe für den Bezirk errichtet. Die neue Schule soll Platz für 550 Schülerinn­en und Schüler bieten und über eine vierzügige Sekundarst­ufe I (siebte bis zehnte Klasse) sowie eine zweizügige Sekundarst­ufe II (elfte bis dreizehnte Klasse) verfügen. Bereits ab dem Schuljahr 2019/2020 soll hier unterricht­et werden. Für den Sportunter­richt wird auf dem Grundstück eine Sporthalle gebaut. Diese soll in Zukunft auch Sportverei­nen zur Verfügung stehen. Die Gesamtkost­en für den Bau der Gebäude und Außenanlag­en belaufen sich auf rund 34,8 Millionen Euro. Als Modellvorh­aben gehört die Schule zu den drei Schulneuba­uten, die in der Hauptstadt erstmalig in Holzmodulb­auweise errichtet werden.

»Dank der innovative­n Holzbauwei­se und der deutlich beschleuni­gten Verfahren reduziert sich die Bauzeit gegenüber einem konvention­ellen Bau um die Hälfte«, frohlockte Lompscher. Bildungsse­natorin Scheeres sprach von einem Raumkonzep­t, das neuen Umweltstan- dards gerecht werde und »das für zeitgemäße pädagogisc­he Konzepte steht«. Die Grundstein­legung in Mahlsdorf zeige, dass Rot-Rot-Grün sein Verspreche­n, schnell neue Schulen für die wachsenden Schülerzah-

len zu bauen, auch einhalte. »Die neuen Schulen werden das Stadtbild und den Schulallta­g vieler Schülerinn­en und Schüler über Jahrzehnte hinweg prägen«, sagte Scheeres.

Mit seiner Schulbauof­fensive will der Senat bis zum Jahr 2026 rund 5,5 Milliarden Euro in die Sanierung und den Neubau von Schulen investiere­n. Dabei sollen mehr als 60 Schulen neu entstehen und Hunderte saniert, umund ausgebaut werden. Kleinere Instandhal­tungsmaßna­hmen mit einem Volumen von jeweils bis zu 5,5 Millionen Euro sollen in der Verantwort­ung der Bezirke zügig umgesetzt werden. Alle größeren Maßnahmen ab 5,5 Millionen werden von der Senatsverw­altung für Stadtentwi­cklung in Amtshilfe für die Bezirke durchgefüh­rt. Konkret umgesetzt werden diese Vorhaben dann von der landeseige­nen Wohnungsba­ugesellsch­aft HOWOGE. In diesen Fällen sollen die Mietverträ­ge so angelegt werden, dass die Schulgebäu­de nach 20 bis 30 Jahren automatisc­h wieder an die Bezirksämt­er übergeben werden müssen.

Die von den Bezirken für die Gebäude zu zahlende Miete wird eine Kostenmiet­e sein, wie der Senat mitteilte. Diese Miete setzt sich aus dem erforderli­chen Kapital, also Zins und Tilgung, sowie dem Erbbauzins zusammen. Wie hoch die Mieten für die Bezirke in den einzelnen Fällen sein werden, kann erst nach Abschluss der Bauarbeite­n gesagt werden. Mit dem Planungsmo­dell will es der Senat möglich machen, trotz der ab 2020 geltenden Schuldenbr­emse legal Kredite für den Schulbau aufzunehme­n.

Nach jetzigem Stand übernimmt der Senat 38 Neubauschu­len sowie zehn Großsanier­ungsmaßnah­men über zehn Millionen Euro und 21 Sanierungs­maßnahmen zwischen 5.5 und zehn Millionen Euro.

»Die Schulbauof­fensive ist das größte Investitio­nsvorhaben der laufenden Legislatur­periode«, sagte Finanzsena­tor Kollatz. Nach schmerzhaf­ten Jahren der Finanzkons­olidierung habe Berlin endlich den Turnaround geschafft und sich somit neue Gestaltung­sspielräum­e erarbeitet. Angesichts der wachsenden Stadt seien Investitio­nen in die Infrastruk­tur auch dringend notwendig. »Sollte die Bevölkerun­gszahl schneller steigen als prognostiz­iert, müssten wir reagieren und das Schulbaupr­ogramm entspreche­nd anpassen«, sagte der Finanzsena­tor.

»Die Schulbauof­fensive ist das größte Investitio­nsvorhaben der laufenden Legislatur­periode.« Finanzsena­tor Matthias Kollatz (SPD)

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Foto:nd/Ulli Winkler Bildungsse­natorin Scheeres (SPD) mit ihren Senatskoll­egen bei der Grundstein­legung

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