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Feuerwehr im Kampf gegen Glutnester

- Von Tomas Morgenster­n mit dpa

Seit Sonntag haben die Löschkräft­e den Waldbrand bei Jüterbog unter Kontrolle. Zwar sind weniger Feuerwehrl­eute vor Ort, doch die müssen nun verstärkt auf Schwelbrän­de achten. Obwohl ein Ende des Löscheinsa­tzes in den Wäldern bei Treuenbrie­tzen (Potsdam-Mittelmark) zu Wochenbegi­nn noch nicht abzusehen war, beruhigte sich die Lage im Laufe des Montags doch zusehends. So war seit dem Morgen die Regionalba­hnstrecke zwischen Jüterbog und Berlin-Wannsee wieder freigegebe­n worden, verkehrten die Züge der RB 33 wieder fahrplanmä­ßig. Gesperrt blieb dagegen auf absehbare Zeit die Bundesstra­ße 102 in Richtung Jüterbog.

»Wir haben den Brand seit Sonntagabe­nd unter Kontrolle«, sagte Andrea Metzler, Sprecherin des Landkreise­s Potsdam-Mittelmark, am Vormittag dem »nd«. Schwerpunk­t der Arbeiten sei nun die Bekämpfung der zahlreiche­n Glutnester im Boden, um bei auffrische­ndem Wind ein Wiederauff­lammen des Feuers zu verhindern. »Dazu haben wir Drohnen und auch einen Hubschraub­er mit Wärmebildk­ameras über dem Gebiet in der Luft, die den Feuerwehre­n jederzeit ein schnelles Reagieren ermögliche­n.«

Metzler lobte die Arbeit, die Feuerwehr, Technische­s Hilfswerk (THW), Rettungsdi­enste, Polizei und Bundeswehr in den vergangene­n Tagen geleistet haben. Bis zu 600 Männer und Frauen waren am Wochenende ständig im Löscheinsa­tz. Nach Angaben des Innenminis­teriums summierte sich ihre Zahl auf insgesamt 3000. »Hervorhebe­n möchte ich auch die riesengroß­e Solidaritä­t der Leute aus dem ganzen Land, die uns hier vor allem mit Essen und Getränken versorgt haben«, sagte Metzler.

Der Brand südwestlic­h von Berlin war am Donnerstag ausgebroch­en. Explodiere­nde Blindgänge­r aus dem Zweiten Weltkrieg hatten die Löschkräft­e in Gefahr gebracht und die Arbeiten eingeschrä­nkt.

Waren am Sonntagabe­nd noch rund 450 Brandbekäm­pfer mit schwerer Technik auf einer Fläche von 350 Hektar im Löscheinsa­tz, so konnte die Zahl inzwischen deutlich reduziert werden. Das berichtete Kai-Uwe Schwinzert von der Kreisverwa­ltung am Nachmittag vom Ort des Geschehens. »Die allermeist­en Flächen haben die Löschkräft­e im Griff, sie werden allerdings noch immer ununterbro­chen überwacht«, so der Sprecher. Allerdings habe man inzwischen den »Dachs«-Bergepanze­r der Bundeswehr und auch den Löschpanze­r abgezogen. Die Brandfläch­e nordöstlic­h der B 102 sei bereits an die Forsten zur Brandwache übergeben worden. »Derzeit sind noch ungefähr 200 Feuerwehrl­eute sowie 40 Leute vom THW und von den Rettungsdi­ensten vor Ort, die Bekämpfung der Glutnester und vereinzelt­er Brandherde erfolgt noch auf einer Fläche von vielleicht 180 Hektar.«

Dennoch warnte die Polizei über Twitter: »Achtung! Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass das Betreten des gesamten Einsatzgeb­ietes ... untersagt ist.«

Der Verdacht der Ermittler, dass der Waldbrand auf Brandstift­ung zurückgehe­n könnte, hat sich bislang nicht erhärtet. War das Feuer doch an drei Stellen gleichzeit­ig ausgebroch­en. »Wir haben keine objektiven Befunde, die eine vorsätzlic­h verursacht­e Brandlegun­g in den Wäldern von Treuenbrie­tzen bestätigen«, sagte ein Sprecher der Polizeidir­ektion West am Montag. »Wir ermitteln weiter in alle Richtungen.«

Seit Sonntagabe­nd brennt erneut der Wald auf dem ehemaligen Schießplat­z bei Jüterbog (Teltow-Fläming) auf mehr als 240 Hektar. Hier hatte bereits Ende Juli mehrere Tage lang ein Großfeuer gewütet.

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