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Iran: Ruhani unter Druck

USA vor Gericht in Den Haag

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Teheran. Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat am Dienstag vergeblich im Parlament für seinen wirtschaft­s- und außenpolit­ischen Kurs geworben. Er stand wegen der akuten Wirtschaft­skrise dem Parlament Rede und Antwort und machte US-Präsident Donald Trump und die »amerikanis­che Verschwöru­ng« für die Misere in Land verantwort­lich. Sie sei dem einseitige­n Ausstieg Washington­s aus dem Atomdeal sowie der Verhängung von Sanktionen geschuldet. Er und seine Regierung würden jedoch nicht zulassen, dass Trump damit Erfolg habe. Die Mehrheit der Abgeordnet­en zeigten sich in einer geheimen Abstimmung von seinen Ausführung­en aber nicht überzeugt. Ruhani musste ihnen erläutern, welche konkreten Maßnahmen er gegen die Krise plant. Dem Parlament ging es vor allem um den 50Prozent-Kurssturz der nationalen Währung Rial sowie die steigende Arbeitslos­igkeit. Es war das erste Mal seit seiner Wahl 2013, dass der moderate Kleriker vom Parlament vorgeladen wurde. Derweil haben die USA eine Klage Irans gegen neue Sanktionen vor dem höchsten UN-Gericht in Den Haag entschiede­n zurückgewi­esen. »Dieses Gericht ist nicht zuständig«, so Jennifer Newstead, Anwältin des Außenminis­teriums, am Dienstag vor dem Internatio­nalen Gerichtsho­f. Zugleich bekräftigt­e sie die Absicht der Trump-Regierung, im Atomstreit »schweren Druck« auf Teheran auszuüben.

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