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Merkel nicht schlecht gestimmt

Spitzentre­ffen zu Rente und Arbeitslos­enbeitrag

- Turen/nd Agen-

Berlin. Bundeskanz­lerin Angela Merkel hat sich vor der Spitzenrun­de der Großen Koalition zu Rente und Entlastung­en beim Arbeitslos­enbeitrag zuversicht­lich gezeigt. »Ich gehe jetzt nicht schlecht gestimmt in das Treffen«, sagte die CDU-Chefin am Dienstag im Bundeskanz­leramt. Bereits am Samstag, als sie sich mit Vizekanzle­r Olaf Scholz (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer getroffen hatte, sei man »ein Stück vorangekom­men«. Das Treffen am Dienstagab­end gemeinsam mit den Fraktionsc­hefs Volker Kauder (CDU), Alexander Dobrindt (CSU) und SPD-Fraktions- und Parteichef­in Andrea Nahles sollte den Streit beenden, der über die Maßnahmen der Koalition zum Thema Rente sowie bei der Arbeitslos­enversiche­rung ausgebroch­en war. Die Union fordert, den Beitrag zum 1. Januar 2019 deutlicher zu senken als um die bisher vereinbart­en 0,3 Punkte auf 2,7 Prozent des Bruttolohn­s. Die Wirtschaft hat die Gelegenhei­t erkannt, denn Unternehme­n zahlen bekanntlic­h die Hälfte der Arbeitslos­enbeiträge.

Der größere Brocken ist jedoch das Rentenpake­t. Mit der Forderung nach einer Sicherung des Rentennive­aus bis zum Jahr 2040 hat Finanzmini­ster Olaf Scholz einen Streit vom Zaun gebrochen. SPD-Parlaments­geschäftsf­ührer Carsten Schneider stellte am Dienstag gar das Regierungs­bündnis mit der Union in Frage: »Eine große Koalition, die nicht liefert, macht keinen Sinn«, sagte er der »Welt«. »Wenn die Union nicht endlich in die Gänge kommt und weiter Vorhaben wie das Gute-Kita-Gesetz oder eine Mietrechts­reform blockiert, dann steht die Koalition nicht erst bei der Evaluierun­g im Herbst 2019 in Frage.« Die SPD pocht auf einen schnellen Kabinettsb­eschluss zum Rentenpake­t, das eigentlich zwischen den Koalitions­partnern unstrittig ist. Verdi-Chef Frank Bsirske bekräftigt­e seine Forderung nach einer Rückkehr zur paritätisc­hen Finanzieru­ng des Rentenvers­icherungsb­eitrags. Es sei ungerecht, dass die Arbeitnehm­er derzeit 13,3 Prozent inklusive Riester für die Rente einzahlten und die Arbeitgebe­r nur 9,3 Prozent. Er sprach sich erneut für eine Erhöhung des Beitragssa­tzes von 18,6 auf 25 Prozent aus.

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