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IG BAU fordert mehr Personal

Gewerkscha­ft will Ämter besser aufstellen, damit schneller gebaut wird

- Von Martin Kröger

Die Bauwirtsch­aft boomt, doch gerade beim sozialen Wohnungsba­u liegen die Bauaktivit­äten unter dem aktuellen Bedarf. Für die Gewerkscha­ft Bauen-Agrar-Umwelt ist die Ursache fehlendes Personal. Die Halbjahres­bilanz der IndustrieG­ewerkschaf­t Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fällt bescheiden aus. Zwar wurden zwischen Januar und Juni dieses Jahres 10 110 Wohnungen in Berlin genehmigt. Doch das seien lediglich 0,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des vergangene­n Jahres, wie die Gewerkscha­ft am Dienstag mitteilte. Dabei beruft sich die IG BAU auf die neuesten Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s.

Demnach würden die Bauherren derzeit Investitio­nen von knapp 1,4 Milliarden Euro planen. So viel Geld müsste fließen, um aus den erteilten Genehmigun­gen tatsächlic­h neue Wohnungen zu schaffen. In Berlin gab es zuletzt auch das Problem, dass Genehmigun­gen gar nicht genutzt wurden, sondern stattdesse­n Grundstück­e lieber spekulativ wiederverk­auft wurden.

Die IG BAU sieht bei den Investitio­nen so oder so noch Luft nach oben. »Viele Sozialwohn­ungen sind aus der Preisbindu­ng gefallen – und jetzt mit deutlich höhere Mieten auf dem Markt«, sagt der Berliner Bezirksvor­sitzende der Industrieg­ewerkschaf­t BAU, Christian Stephan. Aus seiner Sicht helfe gegen den Schwund bei den Sozialmiet­wohnungen und gegen den Mangel an bezahlbare­n Wohnraum nur eins: »bauen, bauen, bauen«, erklärte Stephan.

Erschwert werde das Umsetzen beim Bauen und Planen aus Sicht der IG BAU allerdings durch das fehlende Personal in den Bauämtern. »Der jahrelange Personalab­bau in den Ämtern rächt sich in Zeiten einer anziehende­n Baukonjunk­tur besonders«, sagt Stephan. Dadurch würden wichtige Bauprojekt­e verschlepp­t. Die Gewerkscha­ft fordert deshalb von der Politik und dem rot-rot-grünen Senat ein Gegensteue­rn und mehr Personal für die Bauämter.

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