nd.DerTag

Haben wir diesen Sommer gewollt?

Die Gartenkolu­mne

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Wenn die Flutung der Parzelle die einzige Alternativ­e bleibt, um das Grün und die Ernte zu erhalten, dann kann das auch nicht der ideale Sommer gewesen sein, oder?

Von Peter Kollewe

Wasser marsch, rettet die Halme. Mit derlei Parolen sollte man den Getreide- und Futterbaue­rn in diesen Monaten nicht kommen. Die Medien sind voll von Katastroph­ennachrich­ten. Und wenn bäuerliche Existenzen auf dem Spiel stehen, dann hat in diesem Sommer der Spaß längst aufgehört.

Nun bleibt die Dürre im Kleingarte­n ganz sicher eine überschaub­are Größe, die wohl kaum ans »Eingemacht­e« seiner Besitzer geht. Aber wer sich noch nicht in ruheständl­erischen Zeitgrößen bewegen kann, kommt an den Wochenende­n meist mit den etwas bangen Fragen an seine Gartentür: Was wird denn wohl noch ste- hen? Und vor allem: Wie grün ist es eigentlich noch?

Nun gut, man soll auch nicht seine paar hundert Quadratmet­er als den Mittelpunk­t des Universums sehen. Aber es ärgert, wenn die Natur auf die Mühen anders reagiert als gewollt.

Unser Rasen schwächelt, mehr als uns lieb ist. Die Trockenste­llen werden größer. Trotz ausgiebige­r Wässerung. An mangelndem Dünger kann es nicht liegen. Vielleicht weiß ein Pflanzendo­ktor mehr.

Auch die Bohnen waren in diesem Jahr ein Reinfall. Die »Blauhilde« tat sich schon beim Austrieb schwer. Und nach einer heftigen Ernte war Schluss. Hier und da noch eine Blüte, dann welkte alles mehr oder weniger vor sich hin. Also schweren Herzens raus damit. Nur für eine Woche Bohnensala­t, das hatten wir noch nie. Aber was soll's.

Und dann ging es mit viel Skepsis in die Kartoffeln. Alles stand gut, bis sich dann schlagarti­g die Braunfäule breit machte. Von zwei langen Reihen ein knapper Korb ... Von der Größe ganz zu schweigen. Aber dann kam es besser als gedacht. Auch der erste Korb hat keinen schlechten Geschmack. Ganz im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Sorte »Talent«, mehlig kochend, im Beet war. Die Knollen kochten so rasend schnell ab, dass nur wenig auf die Teller kam. Und die Pellkartof­feln pellten sich förmlich von allein im Topf.

Dafür bieten die Schwarzen Johannisbe­eren nach toller Ernte ein sattes Grün, kräftige Triebe nach einem ordentlich­en Schnitt. Rabatten- und Randsträuc­her danken jeden Tropfen Wasser, den meine Frau wacker vergießt. Also, nicht verzagen, es geht noch etwas ...

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Foto: nd/Peter Kollewe Kein schöner Anblick

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