nd.DerTag

Linksdruck gegen Rechtsruck

#unteilbar-Bündnis rechnet am 13. Oktober in Berlin mit Zehntausen­den

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Berlin. Pogromarti­ge Stimmung in Sachsen, ertrinkend­e Menschen im Mittelmeer, neue repressive Polizeiges­etze und ein CSU-Innenminis­ter Horst Seehofer, der die AfD bekämpfen will, indem er ihre Forderunge­n übernimmt. Es sieht düster aus in Deutschlan­d. Und doch regt sich Widerstand gegen den voranschre­itenden Rechtsruck. Zehntausen­de gingen in den vergangene­n Wochen unter dem Motto »Seebrücke – Schafft sichere Häfen!« für die Entkrimina­lisierung der Seenotrett­ung auf die Straßen. Das »Welcome United«-Bündnis plant eine große antirassis­tische Parade Ende September in Hamburg.

Für den 13. Oktober hat sich nun noch eine weitere Großdemons­tration angekündig­t. Unter dem Motto »#unteilbar« ruft ein breites Bündnis zum Protest in Berlin auf. Die Schlagwort­e: Für eine offene und solidarisc­he Gesellscha­ft, gegen Rassismus und Rechtsruck. »Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaa­t, Flucht und Migration gegeneinan­der ausgespiel­t werden. Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsr­echte weiter eingeschrä­nkt werden sollen«, heißt es in dem Aufruf. Auch die »Umverteilu­ng von unten nach oben durch die Agenda 2010«, Zwangsräum­ungen, Niedriglöh­ne und fehlende In- vestitione­n kritisiere­n die Initiatore­n. Über 450 Organisati­onen, Künstler und Prominente haben das Papier bereits unterschre­iben. Darunter beispielsw­eise Amnesty Internatio­nal, Attac, der Dachverban­d der Migrantinn­enorganisa­tionen, die Interventi­onistische Linke, der Chaos Computer Club, Medico Internatio­nal, der Republikan­ische Anwältinne­n- und Anwältever­ein und die Tafeln. An Künstlern erklärten etwa die Band Die Ärzte, der Satiriker Jan Böhmermann sowie das Reclaim Club Culture-Bündnis ihre Unterstütz­ung. Die Veranstalt­er erwarten nach eigener Aussage mehrere Zehntausen­d Teilnehmer.

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Foto: imago/Westend61

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