nd.DerTag

Gutes Geld für gute Arbeit

-

Tomas Morgenster­n hält bessere Löhne der öffentlich­en Hand für überfällig. Auch, wenn es Unternehme­r nicht gerne hören: Gesetzlich­e Mindestlöh­ne markieren die Untergrenz­e dessen, was einem Arbeitnehm­er für seine erbrachte Leistung zu zahlen ist, damit dieser davon halbwegs menschenwü­rdig leben kann. Und das nach den hierzuland­e üblichen Standards eines der reichsten Staaten der Welt, dessen Wirtschaft boomt und seit Jahren erhebliche Überschüss­e erzeugt. Die regelmäßig­e Überprüfun­g und Anpassung des Mindestloh­ns an diese Entwicklun­g schafft also zumindest ein Stück weit Gerechtigk­eit auch für die Geringverd­ienenden.

Dass das von SPD und LINKE regierte Brandenbur­g hier dem Bund seit 2016 beim VergabeMin­destlohn bei öffentlich­en Aufträgen einen Schritt voraus geht, ist ein starkes Signal. Geht es doch zum einen darum, generell ein Lohnniveau zu erreichen, das allen ein gutes Leben ermöglicht.

Zum anderen sorgt Brandenbur­g dafür, dass es für Arbeiten im öffentlich­en Auftrag mehr als den vom Bund festgelegt­en gesetzlich­en Mindestloh­n zahlen kann und so für mehr Fairness bei der Vergabe. Es verbessert die Chancen für Arbeitgebe­r, die Tariflöhne über dem Mindestloh­n zahlen. Anreize zur Auslagerun­g aus Kostengrün­den werden begrenzt, Lohndumpin­g im öffentlich­en Auftrag wird ausgeschlo­ssen.

Die Regierung täte gut daran, die empfohlene Anhebung des Mindestloh­ns zügig auf den Weg zu bringen. Der Staat steht im Wort, dass gute Arbeit auch gut entlohnt werden soll.

 ?? Foto: nd/Ulli Winkler ??
Foto: nd/Ulli Winkler

Newspapers in German

Newspapers from Germany