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Die Kraft der Relegation

Wolfsburg steht nach dem Sieg in Leverkusen oben

- SID/nd

Leverkusen. Bruno Labbadia war anzumerken, dass ihm das Ende der schwarzen Serie gegen Bayer Leverkusen besonders gut getan hatte. »Es war rundherum ein guter Tag für uns«, kommentier­te der Trainer des VfL Wolfsburg den überrasche­nden, aber verdienten 3:1 (1:1)-Erfolg beim Werksklub. Im 13. Anlauf gelang Labbadia der erste Sieg gegen seinen ehemaligen Arbeitgebe­r.

»Ich freue mich am meisten darüber, dass die Mannschaft auch nach dem Rückstand stabil geblieben ist. Das ist die Erkenntnis des Spiels«, resümierte VfL-Manager Jörg Schmadtke, dessen Team erstmals seit April 2017 wieder drei Auswärtsto­re schoss. Die unerwartet­e Höhenluft für den Relegation­steilnehme­r der letzten beiden Spielzeite­n überrascht aber alle in Wolfsburg. Schließlic­h hießen die ersten beiden Gegner Vizemeiste­r Schalke 04 (2:1) und EuropaLeag­ue-Starter Leverkusen.

Zwei Spiele, zwei Siege – die Wölfe stehen gleichauf mit Abonnement­meister Bayern München. »Schade, dass die Länderspie­lpause kommt«, meinte Kapitän Maximilian Arnold schmunzeln­d. Aber der nächste Gegner Hertha BSC zu Hause ist auch nicht unschlagba­r, die Positivser­ie könnte also weitergehe­n. »Im letzten Jahr hätten wir ein solches Spiel noch verloren«, ergänzte Arnold.

Manager Schmadtke bewies ein gutes Händchen bei seinen Verstärkun­gen. Dem niederländ­ischen Angreifer Wout Weghorst (55.) gelang sein erster Bundesliga­treffer. Zuvor hatte der starke Yannick Gerhardt Bayer-Keeper Ramazan Öczan mit seinem fulminante­n Schuss von der Grundlinie zu einem Eigentor (36.) gezwungen. Der Schweizer Renato Steffen (60.) schloss einen Konter zum entscheide­nden 3:1 ab. »Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter«, skandierte­n die VfL-Fans unter den 26 247 Zuschauern in der Leverkusen­er. Aber die Tabellenfü­hrung hielt am Sonnabend nur drei Stunden, dann zogen die Bayern (3:0 in Stuttgart) wieder vorbei. »Wir sollten den Ball flach halten«, appelliert­e Arnold ohnehin.

Labbadia hat erkannt: »Wir haben aus der Relegation viel Kraft gezogen, außerdem hat die Mannschaft sehr hart und intensiv in der Vorbereitu­ng gearbeitet.« Dabei wurde der Coach sogar schon laut Arnold zum »Feindbild« bei den Spielern und leistete damit einen besonderen Beitrag beim Teambuildi­ng.

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