nd.DerTag

Sie verkennen die Wirklichke­it

Zu »Mehrere gute Gründe für ein Eigenheim«, 12.9., Ratgeber S. 5; online: dasND.de/1100097

- Matthias Winkler, Berlin Michael Zock, Leipzig

Welche Leserschaf­t vertreten Sie eigentlich? Dass mit dem Artikel Mieter in Ballungsze­ntren angesproch­en werden sollen, daran zweifle ich. Für Eigenheimb­esitzer mag einiges im Geschriebe­nen zutreffen, aber Sie verkennen die Wirklichke­it. Leben Sie im Parallelun­iversum?

Wie kommen Sie auf die aufgeführt­en Kosten? Wir standen selber gerade vor der Situation, unsere Mietwohnun­g kaufen zu können. Vom Mietervere­in wurde uns vom Kauf abgeraten. Sollten wir

150 000 EUR zur freien Verfügung haben, dann ja. Sie vergessen, dass ein Kredit für Wohnung oder Eigenheim erst einmal abgezahlt werden muss. Irgendwann muss auch ein Eigenheim mal saniert werden. Bei Wohneigent­um kommt die monatliche Investitio­nseinlage hinzu, um nur mal zwei von vielen Kostenkrit­erien zu benennen.

Sie täten gut daran, dem Hauptantei­l Ihrer Leser Ratschläge zu geben, wie man sich gegen Immobilien­haie zur Wehr setzen kann, anstatt solchen Artikeln noch Ihr Logo hintenanzu­setzen. wurden dafür abgerissen, um ein neues großes Verkaufsze­ntrum hinzuklotz­en. Der Hauptbahnh­of ist schon lange ein Warenhaus mit Gleisansch­luss. Zielgenau, neben dem historisch­en Karstadtge­bäude, baute »Kaufhof« vor Jahren einen weiteren Verkaufste­mpel. Danach präsentier­te Primark, ein umstritten­er Billiganbi­eter, direkt am Brühl Verkaufsze­ntrum seinen neuen Palast.

Und alle bieten: Klamotten, Kosmetika, Schuhe, Schmuck und Kinkerlitz­chen – bis zum »Gehtnichtm­ehr«. Die berühmten Leipziger Passagen, in unmittelba­rer Nähe, lasse ich aus. Auch da melden kleine Geschäfte seit Monaten den Ladenschlu­ss. Die Geldbörsen vieler sind ausgereizt, das Internet reizt da kräftig mit. Der ShoppingWa­hnsinn hat Methode mit weiteren Folgen!

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