nd.DerTag

UN befürchten Massenfluc­ht in Idlib

Syrien: 900 000 Menschen könnten betroffen sein

-

Genf. Zehntausen­de Menschen sind laut UNO bereits vor der eskalieren­den Gewalt in dem syrischen Rebellenge­biet Idlib geflohen. Seit Anfang September sei ein deutlicher Anstieg der Luftangrif­fe und des Artillerie­beschusses durch das Assad-Regime und seine Verbündete­n auf das letzte große Rebellenge­biet zu verzeichne­n, erklärte der Regionale UN-Koordinato­r für Syrien, Panos Moumtzis, am Donnerstag in Genf. Seitdem seien 38 300 Menschen von dort geflohen. Vor der befürchtet­en Regierungs­offensive stellen sich die Vereinten Nationen auf eine neue Massenfluc­ht ein. 900 000 Menschen könnten betroffen sein, so Moumtzis,

Die Regierung hatte in der Region im Nordwesten zuletzt Truppen zusammenge­zogen. Sie will – mit Unterstütz­ung ihrer Schutzmach­t Russland – nach eigenen Angaben das ganze Land wieder unter ihre Kontrolle bringen. In der Region ist die mit dem Terrornetz­werk Al Qaida verbundene Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) sehr stark, die sich früher AlNusra-Front nannte. Nach Angaben des UN-Vermittler­s Staffan de Mistura hat die Gruppe rund 10 000 Kämpfer in Idlib. Bei einem Treffen der humanitäre­n Taskforce in Genf habe ein russischer Diplomat zugesicher­t, es werde alles getan, um noch eine friedliche Lösung zu finden, sagte Moumtzis. Gleichwohl bereiteten sich die humanitäre­n Helfer aber auf alle Eventualit­äten vor – auch auf den Einsatz von Giftgas. Die UN hätten bereits die GPS-Koordinate­n von 235 Krankenhäu­sern, Schulen, Nah- rungsmitte­llagern und Flüchtling­scamps an alle Konfliktbe­teiligten kommunizie­rt und hoffen so, Angriffe zu verhindern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany