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Preisstopp für Nahverkehr gefordert

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Anfang 2018 fiel für Fahrgäste in Berlin und Brandenbur­g die jährliche Preiserhöh­ung aus. Kommt es 2019 genauso? Noch ist die Entscheidu­ng nicht gefallen.

Das Bus- und Bahnfahren in der Hauptstadt soll aus Sicht des Berliner Fahrgastve­rbands IGEB auch im kommenden Jahr nicht teurer werden. »Wir fordern die Einhaltung der Koalitions­vereinbaru­ng«, sagte der IGEB-Vorsitzend­e Christfrie­d Tschepe. Demnach werden die Fahrpreise eingefrore­n, bis eine Arbeitsgru­ppe eine neue Tarifstruk­tur geschaffen hat. Das hat die rot-rot-grüne Koalition vor zwei Jahren vereinbart. Ende September soll nun über die künftigen Fahrpreise entschiede­n werden.

Die Preise macht Berlin nicht allein, sondern mit Brandenbur­g im gemeinsame­n Verkehrsve­rbund VBB, dem auch Landkreise und Städte angehören. In Brandenbur­g dringen eine Reihe von Busunterne­hmen wegen steigender Kosten auf höhere Fahrpreise.

Die Verhandlun­gen gestalten sich schwierig, wie zu hören ist. Spekuliert wird einerseits auch, dass die Tarife in Brandenbur­g steigen, aber nicht in Berlin, und anderersei­ts, dass eine Tariferhöh­ung wegen der Landtagswa­hl in Brandenbur­g auf 2020 verschoben werden könnte.

Seit 2016 orientiert sich der VBB eigentlich an einem Index. Er berechnet sich aus der Entwicklun­g der Strom- und Spritkoste­n (je 8,5 Prozent) sowie der allgemeine­n Teuerung (83 Prozent) der vergangene­n fünf Jahre. Der Wert dürfte kaum höher liegen als im Vorjahr, weil die Inflation lange niedrig war und Sprit zwischenze­itlich sogar billiger wurde. Lohnkosten sind in der Formel nicht enthalten.

Schon Anfang 2018 waren die Preise geblieben wie sie waren – die Kosten einer geringfügi­gen Erhöhung nach dem Index wären höher gewesen als das zusätzlich­e Fahrgeld.

Rot-Rot-Grün hat im Koalitions­vertrag langfristi­g eher niedrigere als höhere Fahrpreise in den Blick genommen. Dort heißt es: »Die Koalition prüft, ob und wie durch eine Änderung der Tarifstruk­tur und eine Senkung der Fahrpreise neue Fahrgäste und damit zusätzlich­e Einnahmen gewonnen werden können.« Zuletzt war der Preis für das Schülertic­ket gesenkt worden. Und Kinder aus ärmeren Familien fahren jetzt umsonst.

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