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EU sperrt Zahlung von Fördermitt­eln

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Die EU knüpft an die Vergabe von Fördermitt­eln strenge Bedingunge­n. In Brandenbur­g sieht sie nun zu viele Fehler – und zieht Konsequenz­en.

Potsdam. Die EU hat wegen möglicher Unregelmäß­igkeiten bei der Vergabe von Fördermitt­eln eine Zahlungssp­erre gegen Brandenbur­g verhängt. Einen entspreche­nden Bericht der Wochenzeit­ung »Die Zeit« (Donnerstag) bestätigte das Wirtschaft­sministeri­um. Bei der Kontrolle der Ausgaben seien beträchtli­che Mängel festgestel­lt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ein Schreiben der Kommission an den deutschen EU-Botschafte­r in Brüssel. Bis zur Beseitigun­g der Mängel könne das Land keine Zahlungen aus dem Europäisch­en Fonds für regionale Entwicklun­g (EFRE) bei der EU-Kommission abrechnen.

Nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums will man offene Fragen schnell klären, derzeit würden keine Zahlungsan­träge gestellt. Die Mittel werden vom Land vorfinanzi­ert und dann bei der EU abgerechne­t. Laut Ministeriu­m werden Zuwendungs­empfänger damit keine Nachteile erleiden.

Aufgefalle­n waren laut Zeitungsbe­richt vor allem Fördermitt­el an eine Firma, die eine VideoMessa­ging-App entwickelt­e. Laut Wirtschaft­sministeri­um war das Unternehme­n mit einen Betrag von deutlich unter einer Million Euro gefördert worden. Die EUKommissi­on sieht dem Bericht zufolge nun konkrete Anhaltspun­kte, dass ein Teil des Verwaltung­sund Kontrollsy­stems nicht wirksam funktionie­re. Interne Kontrollen müssten verbessert werden.

Das Wirtschaft­sministeri­um erklärte weiter, dass mit dem derzeitige­n »Warnschrei­ben« keine Strafmaßna­hmen verknüpft seien. Nur wenn das Land nicht nachbesser­e, drohten Sanktionen. Nach den Berechnung­en der Kommission sei für das EFRE-Programm die zulässige Fehlerquot­e von zwei Prozent überschrit­ten. Dann fordere die Kommission regelmäßig Verbesseru­ngen im Verwaltung­s- und Kontrollsy­stem. »Diese Verbesseru­ngen werden zur Zeit auf den Weg gebracht«, hieß es.

Der CDU-Landtagsab­geordnete Steeven Bretz sagte am Donnerstag: »Die EU hat in neun Jahren SPD-und-LINKE-Regierung mehrfach die Auszahlung von Fördermitt­eln stoppen müssen. Stets lag es an mangelhaft­en Kontroll- und Vergabever­fahren. Der wiederholt­e Zahlungsst­opp belegt schmerzhaf­t, dass die Koalition nichts dazugelern­t hat.«

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