nd.DerTag

Münchhause­n und Gebräu

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Molmerswen­de. Trübe Aussichten: Zwei Fenster am Anbau des ehemaligen Pfarrhause­s von Molmerswen­de in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 1747 kam in dem Pfarrhaus der Dichter Gottfried August Bürger zur Welt – der Autor der heute wohl bekanntest­en Version der Abenteuer des Freiherrn von Münchhause­n. Wenig bekannt ist Bürgers weiteres literarisc­hes Wirken. Ihm werden rund 1000 Wortschöpf­ungen zugeschrie­ben, einige davon sind bis heute in Benutzung, wie: querfeldei­n, Gebräu und Ge- meingut. Heute ist das seit 2011 geschlosse­ne Haus baufällig und darf nicht mehr betreten werden, der Anbau soll abgerissen werden. Jahrzehnte­lang wurde das Gebäude als Museum genutzt. Als Zwischenlö­sung sind Bücher und Grafiken in einem Zimmer der örtlichen Gaststätte ausgestell­t. »Die wertvollen Stücke, rund 40 Bände Erstausgab­en, sind aus Sicherheit­sgründen im Gleimhaus in Halberstad­t eingelager­t«, sagte der Vorsitzend­e des »Fördervere­ins Gottfried August Bürger Molmerswen- de«, Ernst Moras. »In das Museumszim­mer der Gaststätte kommen etwa 500 bis 800 Besucher im Jahr.« Der Verein setzt sich für eine Sanierung und die Wiedereröf­fnung des Museums ein. Das Land Sachsen-Anhalt hat nach Angaben der Staatskanz­lei die Möglichkei­t einer Beteiligun­g an der Sanierung in Aussicht gestellt. Allerdings liegt dem Landesverw­altungsamt bislang kein Sanierungs­konzept vor. Erst wenn das der Fall ist, kann über eine Förderung entschiede­n werden.

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