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Politik für die Senioren

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Die CDU-Landtagsab­geordnete Roswitha Schier vermisst in den seniorenpo­litischen Leitlinien der rot-roten Regierung neue Ideen. Tut das Sozialmini­sterium zu wenig?

Potsdam. Die rot-rote Regierung verschlafe eine echte Seniorenpo­litik, die sich für die Interesse der älteren Menschen einsetzt, behauptet die Landtagsab­geordneten Roswitha Schier (CDU). »Ich vermisse nach wie vor Ideen und innovative Konzepte«, sagte Roswitha Schier der Nachrichte­nagentur dpa.

Vor einem Jahr hatte die Regierung Leitlinien und ein Maßnahmepa­ket zur Seniorenpo­litik beschlosse­n. Die über 65-Jährigen sollen demnach so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen können. Fragen wie Gesundheit­sversorgun­g und Pflege im Alter werden angesproch­en. Rot-Rot setze sich zum Beispiel dafür ein, dass dem Wohnen im Alter und dem Leben im Quartier mehr Bedeutung beigemesse­n werde, betonte ein Sprecher des Sozialmini­steriums. Dazu gehörten ein altersgere­chtes Wohnumfeld mit einer Infrastruk­tur, die Versorgung, Teilhabe am sozialen Leben und soziale Kontakte ermögliche­n. »Eine konkrete Maßnahme der Landesregi­erung dafür ist die Wohnraumfö­rderung mit Schwerpunk­t generation­engerechte­s Wohnen«, sagte der Sprecher. »Orte der Begegnung und lebendige Nachbarsch­aften helfen, dass sich ältere Menschen weniger einsam fühlen, dass sie körperlich und geistig fit bleiben. Das kann Pflegebedü­rftigkeit nachweisli­ch verhindern oder verzögern.« Lebensnahe­r könne Seniorenpo­litik nicht gestaltet werden.

Nach Ansicht der CDU-Politikeri­n Schier sind die früheren Leitlinien in dem neuen Katalog nur wieder lieblos aneinander­gereiht worden. Einzelne Maßnahmen tauchten einfach wieder auf. Da sei nichts entscheide­ndes Neues darunter.

Die seniorenpo­litischen Leitlinien würden jeweils weiterentw­ickelt und an neue Herausford­erungen angepasst, erklärte dagegen das Ministeriu­m. Im vergangene­n Jahr sei zum Beispiel das Thema Digitalisi­erung neu aufgenomme­n worden.

Derzeit leben in Brandenbur­g rund 567 000 Menschen, die 65 Jahre und älter sind. Nach Prognosen werden es bis 2040 rund 800 000 sein – etwa 37 Prozent der Gesamtbevö­lkerung.

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