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Ex-FDP-Mann wird neuer Staatssekr­etär

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Susanna Karawanski­j (LINKE) soll neue Sozialmini­sterin werden und der zu den Sozialiste­n übergetret­ene ehemalige FDPFraktio­nschef Andreas Büttner ihr Staatssekr­etär.

Potsdam. Einstimmig bei einer Enthaltung nominierte der Vorstand der brandenbur­gischen Linksparte­i am Freitagabe­nd die aus Leipzig stammende frühere Bundestags­abgeordnet­e Susanna Karawanski­j als neue Sozial- und Gesundheit­sministeri­n. Karawanski­j soll Diana Golze (LINKE) nachfolgen, die im August die Verantwort­ung für einen Pharmaskan­dal übernahm und zurücktrat. Ihr war zur Last gelegt worden, dass Landesgesu­ndheitsamt und Gesundheit­sministeri­um nicht frühzeitig gegen die Firma Lunapharm eingeschri­tten seien, die illegal mit gestohlene­n Krebsmedik­amenten aus Südeuropa gehandelt haben soll.

Karawanski­j sagte, sie wolle zunächst das Haus kennenlern­en, wegen des Pharmaskan­dals sei allerdings ein Krisenmana­gement notwendig. »Die Zeit drängt ja in gewisser Weise«, sagte sie. Ihr sei es jetzt vor allem wichtig, Sicherheit zu schaffen und Aufklärung zu betreiben. »Gesundheit ist keine Ware«, betonte sie. Zum Ministeriu­m gehören auch die Bereiche Arbeit, Soziales, Frauen und Familie.

Karawanski­js Staatssekr­etär soll der frühere FDP-Landtagsfr­aktionsche­f Andreas Büttner werden, der schon vor geraumer Zeit in die LINKE übergetret­en ist. Er würde damit auf Staatssekr­etärin Almuth Hartwig-Tiedt (ebenfalls LINKE) folgen, die im Pharmaskan­dal ebenfalls unter Druck geraten war. Der Landesvors­tand unterstütz­te diese Personalie. Büttner arbeitet im Moment noch als Polizeibea­mter in Berlin. Karawanski­j soll in dieser Woche vereidigt werden. Auch Jörg Steinbach (parteilos) soll dann vereidigt werden – als neuer Wirtschaft­sminister beerbt er Albrecht Gerber (SPD), der sich aus persönlich­en Gründen von diesem Posten zurückzieh­t.

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