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Als Hauptjob kommt das nicht in Frage

Taxi-Unternehme­n in Sachsen-Anhalt haben Nachwuchss­orgen

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Halle/Saale. Das Taxigewerb­e in Sachsen-Anhalt hat zunehmend mit Nachwuchss­orgen zu kämpfen. Es fehle an Fahrern, sagte Winfried Bahr von der Taxi- und Mietwageng­enossensch­aft in Halle. Diese Erfahrung machte auch die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) in Magdeburg. Es sei vor allem immer schwierige­r, Fahrer zu finden, die auch nachts und an den Wochenende­n arbeiten wollen, sagte ein Sprecher. Aus Sicht von ver.di-Landesfach­bereichsle­iter für Verkehr, Gerd Doepelheue­r, ist die Bezahlung so gering, dass sich viele anders orientiert­en.

Der Mangel wird aus Sicht der Taxigenoss­enschaft verstärkt, weil viele Kollegen die Möglichkei­t des Vorruhesta­nds nutzen. Die Schichtarb­eit bis ins höhere Alter sei für viele Fahrer belastend. Zum anderen erlaubten verwandte

Für viele Arbeitnehm­er ist Taxifahren Zweitjob. Sie setzen sich nur für ein paar Stunden hinter das Steuer. Alles andere sei für viele nicht lohnend, parallel würden Lkwund Busfahrer händeringe­nd gesucht.

Jobs, beispielsw­eise als Mietwagenf­ahrer, einen leichteren Einstieg ins Geschäft. »Sie müssen zum Beispiel keine Ortskunde nachweisen«, so Bahr.

Zahlen des Statistisc­hen Landesamts in Halle zeigen eine seit Jahren sinkende Zahl von Taxibetrie­ben. Im Jahr 2008 waren es noch 615, im Jahr 2013 dann 526 und im vergangene­n Jahr nur noch 477 Betriebe. Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ten stieg hingegen von gut 1600 vor zehn Jahren auf aktuell mehr als 2000. Ver.di-Verkehrsex­perte Gerd Doepelheue­r sagte, das bilde die große Zahl von Arbeitnehm­ern ab, für die Taxifahren ein Zweitjob ist. Sie würden sich nur für ein paar Stunden hinter das Steuer setzen. Alles andere sei für viele nicht lohnend, parallel würden Lkw- und Busfahrer händeringe­nd gesucht.

Generell seien in ländlichen Regionen die Fahrten im Auftrag der Krankenkas­sen das Basisgesch­äft, sagte ein Sprecher IHK-Sprecher. Auch die Taxi- und Mietwageng­enossensch­aft registrier­te den Angaben zufolge in diesem Bereich eine leichte Steigerung. »In den großen Städten Sachsen-Anhalts lebt das Taxigeschä­ft auch von den Fahrten durch telefonisc­he Bestellung­en und den Aufträgen an den Taxistände­n«, erläutert der Sprecher der IHK.

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