Woran orientiert sich der Versicherungsbeitrag?
Rund 40 Millionen privat genutzte Pkw sind in Deutschland angemeldet. Für jedes Fahrzeug muss zumindest eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, wobei sich die meisten Autofahrer auch für eine Kaskoversicherung entscheiden. Obwohl die Kfz-Versicherung also ein Massenmarkt ist, gleicht kaum ein Vertrag dem anderen. Denn: Der jeweilige Beitrag orientiert sich an vielen Faktoren, unter anderem am individuellen Risiko. Um das zu bestimmen, berücksichtigen die Versicherungen verschiedene Risikomerkmale.
Jede Versicherung kalkuliert ihre Tarife und die Beitragshöhen anders: Manche Unternehmen geben Rabatte für Elektroautos, andere für bestimmte Berufsgruppen oder Kunden mit mehreren Verträgen, wieder andere nehmen mehr Geld, wenn das Auto auf der Straße steht und nicht in der Garage parkt.
Den endgültigen Beitrag einer Kfz-Versicherungspolice bestimmen viele Faktoren: das Wettbewerbsumfeld und die Marketingstrategie der Versicherer wie die Erwartung, welche Schäden mit einem versicherten Fahrzeug verursacht werden.
Für ihre Annahmen zur Schadenerwartung können die deutschen Kfz-Versicherer u. a. auf Statistiken GDV zurückgreifen. Deren Statistiker werten jedes Jahr die Daten fast aller KfzVersicherungen in Deutschland aus und berechnen, wie sich die verschiedenen Risikomerkmale auswirken. Dafür differenzieren sie die Daten der versicherten Pkw u. a. nach rund 28 000 unterschiedlichen Typen, über 400 Zulassungsbezirken sowie dem Alter und den schadenfreien Jahren der Fahrer. Die Risikomerkmale werden im nächsten nd-ratgeber erläutert.