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Finanziell­e Spielräume werden enger

- Von Tomas Morgenster­n

In der kommenden Zeit muss sich Brandenbur­g darauf einstellen, dass die Steuereinn­ahmen nicht mehr so dynamisch ansteigen werden wie noch in den vergangene­n Jahren. Das Finanzmini­sterium Brandenbur­gs hat nach Bekanntwer­den der jüngsten Steuerschä­tzungen erste Warnsignal­e an Land und Kommunen adressiert. Zuvor hatte am Donnerstag der Arbeitskre­is Steuerschä­tzungen auf seiner 154. Sitzung in Hamburg das erwartete Wachstum der Steuereinn­ahmen nach unten korrigiert. Bund, Länder und Kommunen profitiere­n demnach zum einen noch von der stabilen wirtschaft­lichen Entwicklun­g – die Dynamik des Aufschwung­s lässt aber spürbar nach.

Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) verwies vor dem Hintergrun­d der laufenden Beratungen zum Haushaltse­ntwurf 2019/2020 im Landtag darauf, dass die abnehmende Wirtschaft­sdynamik auch von verschiede­nen Sondereffe­kten überlagert werde, mit denen in den nächsten Jahren zu rechnen sei. Dazu gehörten die angekündig­ten Steuerentl­astungen für die Bürger einschließ­lich der vorgesehen­en Anpassunge­n zur Abmilderun­g der kalten Progressio­n mit dem geplanten Familienen­tlastungsg­esetz. Diese Entlastung­en werden zu fast 60 Prozent von den Länder- und Kommunalha­ushalten gegenfinan­ziert.

»Anders als nach den vergangene­n Steuerschä­tzungen werden dieses Mal keine zusätzlich­en finanziell­en Spielräume prognostiz­iert«, erklärte Görke. »Hinzu kommt, dass die angekündig­ten zusätzlich­en Mittel des Bundes geringer als erwartet ausfallen und natürlich auch nicht mehrfach ausgegeben werden können.« Die Bundesregi­erung habe zum Beispiel eine Entlastung der Länder für die Kosten der Unterbring­ung, Betreuung und Integratio­n Asylsuchen­der angekündig­t. »Diese reicht aber wie befürchtet nicht aus, die Ausgaben des Landes zu decken«, so Görke weiter. »Zusammen mit den notwendige­n und richtigen Entlastung­en für Familien und den vom Bund avisierten Mitteln für das Gute-KiTa-Gesetz verzeichne­n wir keine Mehreinnah­men gegenüber den bisherigen Annahmen, so dass keine Ausgabensp­ielräume für weitere zu finanziere­nde Vorhaben entstehen, zumal die Bereitstel­lung dieser zusätzlich­en Mittel nach den derzeitige­n Plänen des Bundes zeitlich befristet ist.« Aus diesem Grund warnte der Finanzmini­ster vor weiteren, insbesonde­re strukturel­len Ausgabewün­schen.

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