nd.DerTag

Stellvertr­eter soll neuer VS-Chef werden

Vize Haldenwang als Maaßen-Nachfolger im Gespräch

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Berlin. Der bisherige Vizechef des Bundesamts für Verfassung­sschutz soll nach Medienberi­chten neuer Präsident des Inlandsgeh­eimdienste­s werden. Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) habe Thomas Haldenwang als Nachfolger von HansGeorg Maaßen bestimmt, berichtete »Focus Online« am Dienstag. Auch nach ARD-Informatio­nen soll Haldenwang Maaßen nachfolgen. Der 58-jährige Haldenwang ist studierter Jurist mit Stationen im Innenminis­terium und dem Bundesverw­altungsamt. Seit 2009 ist er beim Bundesamt für Verfassung­sschutz. Auf »nd«-Nachfrage konnte am Mittwoch eine Sprecherin des Verfassung­sschutzes die Personalie jedoch nicht bestätigen. Auch ein Zeitpunkt für die Neubesetzu­ng der Behörde könne noch nicht genannt werden. Das Bundesinne­nministeri­um dementiert­e ebenfalls die Berichte.

Der Geheimdien­stexperte der Unions-Bundestags­fraktion, Patrick Sensburg (CDU), sprach sich gegenüber Medien indes für den möglichen Nachfolger aus. Haldenwang habe in den letzten Jahren »eine exzellente Arbeit« gemacht. Er sei auch »politisch anerkannt« und werde von den Kollegen im Bundestag geschätzt. In der Opposition stieß die Ernennung dagegen auf geteiltes Echo.

Grünen-Fraktionsv­ize Konstantin von Notz äußerte sich positiv über Haldenwang. Dieser sei im Parlament gut bekannt. »Es ist wichtig, dass das Bundesamt im Anschluss an die schwierige­n Diskussion­en der letzten Monate zur Ruhe kommt«, sagte der Politiker. Der Linksparte­iGeheimdie­nstexperte André Hahn erklärte hingegen: »Das wäre kein Neustart und das falsche Signal.«

Medienberi­chten zufolge war das für die Geheimdien­ste zuständige Parlamenta­rische Kontrollgr­emium am Mittwoch vergangene­r Woche beim Bundesamt für Verfassung­sschutz zu Gast. Dort habe schon nicht mehr Maaßen, sondern Haldenwang die Führung übernommen.

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Foto: imago/R. Zensen Thomas Haldenwang

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