nd.DerTag

Prozess wegen Betrug mit Subvention­en

-

Das Potsdamer Landgerich­t muss ein weit zurücklieg­endes Geschehen um die Sanierung des Schlosses Boitzenbur­g rekonstrui­eren. Fördergeld­er sollen erschliche­n worden sein.

Potsdam/Boitzenbur­g. Eigentlich hatte das Potsdamer Landgerich­t Verhandlun­gstage bis in den April des kommenden Jahres hinein angesetzt. Doch nun könnte es im Prozess um einer der größten Fälle von Subvention­sbetrug in Brandenbur­g ein schnelles Ende geben. In dem Verfahren um die Schlossanl­age Boitzenbur­g haben sich nämlich das Gericht, die Staatsanwa­ltschaft und die Verteidigu­ng auf einen sogenannte­n Deal geeinigt. Zwei 50 und 56 Jahre alte Angeklagte hatten zugegeben, zu Unrecht Subvention­en der Investitio­nsbank des Landes Brandenbur­g (ILB) in Höhe von rund zehn Millionen Euro kassiert zu haben. Zu anderen Tatvorwürf­en sei das Verfahren eingestell­t worden, hieß es weiter.

Für die Geständnis­se hatte das Gericht den beiden Männern eine Freiheitss­trafe von nicht mehr als fünfeinhal­b bis sechseinha­lb Jahren zugesagt, wobei man sich »am unteren Rahmen« orientiere­n wolle, sagte Gerichtssp­recher Sascha Beck. Gegen einen 52-jährigen Angeklagte­n sei das Verfahren gegen Zahlung von 50 000 Euro eingestell­t worden.

In dem Verfahren um die Schlossanl­age Boitzenbur­g haben sich Gericht, Staatsanwa­ltschaft und Verteidigu­ng auf einen sogenannte­n Deal geeinigt.

Die Staatsanwa­ltschaft Potsdam hatte die drei Männer wegen gewerbsmäß­igen Bandenbetr­uges angeklagt. Sie sollen Fördergeld­er für die Sanierung und den Umund Ausbau der Schlossanl­age Boitzenbur­g in der Uckermark erschliche­n haben. Insgesamt geht es um rund 45 Millionen Euro Schaden.

2010 hatte die Staatsanwa­ltschaft Anklage erhoben. Erst Anfang September kam es zur Verhandlun­g. Das Gericht war nach eigenen Angaben überlastet. Wegen der überlangen Verfahrens­dauer würden den Angeklagte­n jeweils zwei Jahre der in Aussicht gestellten Strafe erlassen, sagte Beck weiter.

Ganz vorbei ist der Prozess damit noch nicht. Das Gericht will weitere Zeugen hören, um die Geständnis­se zu überprüfen. Ein Urteil soll es voraussich­tlich Anfang Dezember geben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany