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Ein Jahr Lausitzrin­g-Übernahme

Käufer Dekra ist mitten in den Umbauplanu­ngen

- Von Anna Ringle

Der Lausitzrin­g wandelt sich Stück für Stück zu einem Fahr-Testzentru­m. Von der Geschichte der einstigen Rennstreck­e ist trotzdem etwas übrig geblieben: Es werden weiterhin Rennen veranstalt­et. Ein größeres Abgaslabor, neue Geräuschme­ssstrecke: Ein Jahr nach dem Verkauf des Lausitzrin­gs an die Prüfgesell­schaft Dekra wird kräftig am Umbau des Geländes zu einem Testzentru­m geplant. Die Genehmigun­g für die Umzäunung des Geländes liege inzwischen vor, von der weitere Umbaumaßna­hmen abhängen, teilte die Prüfgesell­schaft mit Hauptsitz in Stuttgart auf Anfrage mit. Auf dem Rennstreck­enareal in Klettwitz (Oberspreew­ald-Lausitz) soll ein Testzentru­m für automatisi­ertes Fahren entstehen.

Laut Dekra läuft ein Genehmigun­gsverfahre­n auch für eine neue Geräuschme­ssstrecke. Zudem wird das bestehende Abgaslabor größer. »Wir reagieren hier auf die große Nachfrage unserer Kunden und haben mit dem Bau zweier zusätzlich­er hochmodern­er Abgas-Rollenprüf­stände begonnen. Damit verdoppeln wir unsere Kapazität«, hieß es von der Prüfgesell­schaft. Die neuen Anlagen sollen ab Herbst 2019 zur Verfügung stehen.

Für die Vergrößeru­ng des Abgaslabor­s nimmt die Prüfgesell­schaft nach eigenen Angaben einen zweistelli­gen Millionenb­etrag in die Hand. Mehr als zehn neue Jobs sollen entstehen. Man bewege sich an dem Standort auf eine Mitarbeite­rzahl von 200 zu.

Der im Jahr 2000 eröffnete Lausitzrin­g entwickelt­e sich nicht zu einer Erfolgsges­chichte und zog nur wenige namhafte Rennen an. Der auch als EuroSpeedw­ay Lausitz bekannte Ring entstand auf einer ehemaligen Tagebauflä­che als Rennund Teststreck­e und war ein Prestigepr­ojekt für Brandenbur­g. Von den Gesamtkost­en von 158 Millionen Euro für die Errichtung hatte das Land 123 Millionen Euro übernommen.

Bereits zu DDR-Zeiten gab es Planungen, im Brandenbur­ger Braun- kohletageb­augebiet eine Rennstreck­e zu errichten.

Zum 1. November 2017 übernahm Dekra das mehr als 500 Hektar große Areal. Die Prüfgesell­schaft betrieb in direkter Nachbarsch­aft bereits ein Testcenter. Davor hatte sich ein Sanierungs­stau im Millionenb­ereich für den Lausitzrin­g angedeutet.

Er kann seit dem Verkauf aber weiterhin als Rennstreck­e genutzt werden. Befürchtun­gen, es könnte mit dem Verkauf Schluss mit solchen Events sein, bewahrheit­eten sich nicht. Vor kurzem wurde bekannt, dass die Deutsche Tourenwage­n-Meistersch­aft im Jahr 2019 zweimal zu Gast auf dem Lausitzrin­g sein wird.

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