nd.DerTag

Mehr Skepsis gegenüber Migranten

Thüringen-Monitor wird im Kabinett vorgestell­t

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Erfurt. Der diesjährig­e ThüringenM­onitor, die Langzeitst­udie zur Entwicklun­g der politische­n Kultur im Land, soll am Dienstag im Kabinett vorgestell­t werden. Zwei Tage später will Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (LINKE) dazu eine Regierungs­erklärung im Landtag abgeben, teilte die Staatskanz­lei am Dienstag in Erfurt mit.

In der Studie wird ein Anstieg der negativen Einstellun­gen gegenüber Migranten festgestel­lt, so die »Thüringer Allgemeine«. 58 Prozent der Befragten hätten angeben, die Bundesrepu­blik sei »durch die vielen Ausländer in einem gefährlich­en Maß überfremde­t«. Das seien fünf Prozent mehr als vor einem Jahr. Selbst den Freistaat mit einer Ausländerq­uote von knapp fünf Prozent sehen 36 Prozent der Befragten als überfremde­t an. Dies bedeute aber nicht automatisc­h, dass der Extremismu­s zunehme. Die Autoren kämen zum Schluss, dass 20 Prozent der Wahlberech­tigten rechtsextr­emistische Ansichten vertreten würden.

Hauptthema des Monitors war das Thema »Heimat«. So hätten 95 Prozent angegeben, dass ihnen ihre Heimat »sehr wichtig« oder »eher wichtig« sei. Für die Forscher gebe es messbare Zusammenhä­nge zwischen der Ablehnung von Ausländern und der Heimatverb­undenheit.

Der Thüringen-Monitor wurde nach dem Brandansch­lag auf die Erfurter Synagoge im Jahr 2000 initiiert. Er wird im Auftrag der Staatskanz­lei realisiert. Dazu werden im Frühsommer 1000 repräsenta­tiv ausgewählt­e wahlberech­tigte Thüringer befragt.

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