Pentagon-Chef inspiziert Mexiko-Grenze
Weitere Migranten haben Tijuana erreicht
Tijuana. Angesichts der Ankunft der ersten Migranten aus Mittelamerika an der US-Grenze hat Verteidigungsminister James Mattis zusammen mit Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen die in die Region verlegten Truppen besucht. »Wir sind hier wegen der Migranten, die versuchen werden, illegal in unser Land zu kommen«, sagte er am Mittwoch in McAllen in Texas. In dem Bundesstaat sind derzeit 2800 Soldaten im Einsatz. Weitere 1500 wurden an die Grenze in Arizona und 1300 nach Kalifornien verlegt. Es handelt sich um den größten Militäreinsatz an der US-Grenze seit der Mexikanischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts. Neben den Soldaten sind seit April auch 2100 Nationalgardisten an der über 3000 Kilometer langen Grenze im Einsatz. Allerdings dürfen die Soldaten keine illegalen Einwanderer festnehmen. Sie leisten vor allem logistische Unterstützung für die Grenzschutzbeamten. »Das und nur das ist momentan unsere Aufgabe«, sagte Mattis. »Was langfristig geschieht, muss noch entschieden werden.«
Unterdessen erreichten weitere Migranten Tijuana. Damit befinden sich mittlerweile rund 800 in der Grenzstadt gegenüber dem kalifornischen San Diego. Sie sind die Vorhut einer etwa 5000 Menschen zählenden Gruppe. Die meisten stammen aus Honduras und fliehen vor der Gewalt durch Jugendbanden und der bitteren Armut in ihrer Heimat. Andere Migranten machten sich am Mittwoch mit Bussen von Navojoa im mexikanischen Bundesstaat Sonora auf den Weg ins 1200 Kilometer entfernte Tijuana. Weitere 2000 Mittelamerikaner sind noch in Mexiko-Stadt und etwa 1500 auf dem Weg zwischen Oaxaca und Veracruz im Süden des Landes.
US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche die Regelungen für Asylverfahren an der südlichen US-Grenze verschärft. Er ordnete an, dass Migranten, die die Grenze illegal überschreiten, ein Asylverfahren verweigert werden soll. Sie wären so nur noch an offiziellen Grenzübergängen möglich. Der Schritt ist höchst umstritten. Mehrere Organisationen hatten bereits zuvor Widerstand vor Gerichten angekündigt.