Bürgerrechtler wollen Knabe nicht mehr
Mehr als 40 Persönlichkeiten haben eine Erklärung zur Debatte um die Gedenkstätte Hohenschönhausen unterzeichnet. Im Kern steht die Forderung nach einem personellen Neuanfang. Unter der Überschrift »Es reicht!« haben sich zahlreiche ehemalige Bürgerrechtler der DDR zur Debatte um die Gedenkstätte BerlinHohenschönhausen und deren Leiter Hubertus Knabe zu Wort gemeldet. »Es ist nicht nur der bisherige Direktor, sondern es sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unbestreitbare Erfolge mit ihrer Arbeit an der Gedenkstätte Hohenschönhausen erreicht haben«, heißt es in dem Schreiben, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Und: Die gesamte Aufarbeitung der SED-Diktatur werde »durch den Streit über die Entlassung des Direktors in Hohenschönhausen beeinträchtigt«.
Den Unterzeichnern geht es dagegen um eine Zukunft der Gedenkstätte, die nicht durch politische Instrumentalisierung von in ihren Wagenburgen verharrenden Akteuren geprägt werden dürfe. »Wer die Gerichte umstandslos als politisch beeinflussbar und Teil einer linken Verschwörung des Stiftungsrats darstellt, bedient sich schlicht rechtspopulistischer Argumentationsfiguren«, heißt es in dem Text. Zu den Erstunterzeichnern zählen unter anderem der Liedermacher Wolf Biermann, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, sowie die Liedermacherin Bettina Wegner und das Beiratsmitglied der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Ulrike Poppe.