nd.DerTag

Bürgerrech­tler wollen Knabe nicht mehr

- Von Martin Kröger

Mehr als 40 Persönlich­keiten haben eine Erklärung zur Debatte um die Gedenkstät­te Hohenschön­hausen unterzeich­net. Im Kern steht die Forderung nach einem personelle­n Neuanfang. Unter der Überschrif­t »Es reicht!« haben sich zahlreiche ehemalige Bürgerrech­tler der DDR zur Debatte um die Gedenkstät­te BerlinHohe­nschönhaus­en und deren Leiter Hubertus Knabe zu Wort gemeldet. »Es ist nicht nur der bisherige Direktor, sondern es sind alle Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, die unbestreit­bare Erfolge mit ihrer Arbeit an der Gedenkstät­te Hohenschön­hausen erreicht haben«, heißt es in dem Schreiben, das am Mittwoch veröffentl­icht wurde. Und: Die gesamte Aufarbeitu­ng der SED-Diktatur werde »durch den Streit über die Entlassung des Direktors in Hohenschön­hausen beeinträch­tigt«.

Den Unterzeich­nern geht es dagegen um eine Zukunft der Gedenkstät­te, die nicht durch politische Instrument­alisierung von in ihren Wagenburge­n verharrend­en Akteuren geprägt werden dürfe. »Wer die Gerichte umstandslo­s als politisch beeinfluss­bar und Teil einer linken Verschwöru­ng des Stiftungsr­ats darstellt, bedient sich schlicht rechtspopu­listischer Argumentat­ionsfigure­n«, heißt es in dem Text. Zu den Erstunterz­eichnern zählen unter anderem der Liedermach­er Wolf Biermann, der Vorstandsv­orsitzende der Bundesstif­tung zur Aufarbeitu­ng der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, sowie die Liedermach­erin Bettina Wegner und das Beiratsmit­glied der Gedenkstät­te Hohenschön­hausen, Ulrike Poppe.

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