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Wissen über Schicksale

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Das

Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau erhält direkten Zugriff auf die komplette Datenbank des Internatio­nal Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen und somit auf das weltweit umfangreic­hste Archiv über NS-Verfolgte. Dadurch könnten das Wissen über Namen und Schicksale der Auschwitz-Häftlinge erweitert und die Namenslist­e des Museums vervollstä­ndigt werden, teilte der ITS am Mittwoch in Bad Arolsen mit. Bei bisher rund 60 Prozent der 400 000 in Auschwitz registrier­ten Häftlinge konnte die Gedenkstät­te deren Identität klären. 900 000 weitere jüdische Männer, Frauen und Kinder seien von den Nationalso­zialisten nicht registrier­t worden, ergänzte der ITS.

Die Mitarbeite­r des AuschwitzA­rchivs könnten nun über den direkten Zugriff auf die Dokumenten­bestände des ITS gezielt nach Hinweisen zu Transporte­n von und nach Auschwitz suchen und mehr Informatio­nen über die Häftlinge zusammentr­agen, hieß es. Dafür könnten Deportatio­nslisten, persönlich­e Häftlingsd­okumente, Sterbeurku­nden und Berichte ausgewerte­t werden. Die Ergebnisse sollen in die Dokumentat­ion der Auschwitz-Häftlinge auf der Website des Museums aufgenomme­n werden. Den vorläufige­n Schlusspun­kt des auf zwei Jahre angelegten Forschungs­projekts werde dann eine gemeinsam organisier­te Konferenz bilden.

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