nd.DerTag

Absolut unverständ­liche Personalen­tscheidung­en

- Über den Austausch von Staatssekr­etären

Martin Kröger Keine Frage, das Verhältnis eines Senators zu seinen Staatssekr­etären ist ausschlagg­ebend für eine erfolgreic­he Politik. Während die Senatoren häufig repräsenti­erende Aufgaben in der Öffentlich­keit wahrnehmen, sind es die Staatssekr­etäre, die im Hintergrun­d die Fäden ziehen und die konkrete politische Kärrnerarb­eit leisten. Insofern kann ein Personalwe­chsel auf dieser Ebene durchaus Sinn machen.

Nur: Die beiden Personalwe­chsel, die Gesundheit­ssenatorin Dilek Kolat (SPD) und Verkehrsse­natorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) vornehmen wollen, wirken aus der Außenpersp­ektive alles andere als überzeugen­d. Die Versetzung des Gesundheit­sexperten Boris Velter in den Ruhestand etwa wurde auch von den Abgeordnet­en im Parlament, die sich mit diesem Politikfel­d beschäftig­en, fraktionsü­bergreifen­d mit Überraschu­ng zur Kenntnis genommen. Wobei der Wechsel zu Martin Matz noch irgendwie mit der Stärkung des Pflegebere­ichs begründbar ist.

Absolut unverständ­lich, wenn nicht gar schäbig, wirkt die bevorstehe­nde Entlassung von Verkehrsst­aatssekret­är Jens-Holger Kirchner. Der Grüne soll gehen, weil er Krebs hat. Statt des versierten Kirchner, der gerne seinen Job behalten hätte, will Günther einen Unbekannte­n holen, der mit Verkehrspo­litik wenig am Hut hat. Am Ende könnte Günther die Personalie ihr eigenes Amt kosten.

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Foto: nd/Camay Sungu

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